Nach tödlichem Unfall auf der Leipziger Straße: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen damals 83-jährigen Fahrer

Nach dem tödlichen Unfall auf der Leipziger Straße im vergangenen Jahr hat die Staatsanwaltschaft Berlin nun Anklage gegen den 83-jährigen Todesfahrer erhoben. Das teilte die Behörde am Montag mit.

Am 9. März 2024 fuhr er eine 41-Jährige Frau und ihren vierjährigen Sohn an, beide starben an ihren Verletzungen. Emeline C. war mit ihrem Lebensgefährten, ihrer Schwester und Sohn Guy aus Belgien für einen Kurztrip nach Berlin gekommen.

Der zur Tatzeit 83-Jährige, der den Unfall verursacht hatte, war nach Zeugenaussagen mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen und verkehrswidrig auf einem Radfahrschutzstreifen gefahren. Das teilte die Berliner Polizei kurz nach dem Unfall mit.

Die Staatsanwaltschaft wirft Peter R. aus Charlottenburg einen besonders schweren Fall der Gefährdung des Straßenverkehrs in Tateinheit mit zwei Fällen der fahrlässigen Tötung und fünf Fällen der fahrlässigen Körperverletzung vor.

© dpa/Pierce Adler

Am Tattag soll er um 10.02 Uhr mit seinem Ford Mondeo die Leipziger Straße auf dem mit gelben Markierungen als Busspur ausgewiesenen rechten Fahrstreifen befahren haben. Außerdem soll er statt der erlaubten Geschwindigkeit von Tempo 30 mit mindestens 70, möglicherweise sogar bis zu 90 Kilometern pro Stunde gefahren sein. Beim Passieren der „Mall of Berlin“ soll er dann auf dem dort markierten Radweg geradeaus weitergefahren und so zunächst zwei im Stau stehende Fahrzeuge rechts überholt und beschädigt haben.

Mit einer Geschwindigkeit von etwa 89 km/h soll er dann die 41 Jahre alte Mutter, die mit ihrem Sohn im Kinderwagen die Leipziger Straße überqueren wollte, frontal angefahren haben. Beide sind aufgrund der erlittenen schweren Verletzungen kurze Zeit nach dem Unfall verstorben. (Tsp)