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Nach wiederholten Angriffen auf Linken-Politiker: Demo gegen rechte Gewalt in Berlin-Lichtenberg
Im Mai wurde der Linke-Politiker Lasko Schleunung in Lichtenberg niedergeschlagen und musste ins Krankenhaus. Dienstag wurde er erneut angegriffen. Am Freitag soll eine Soli-Demo stattfinden.
Stand:
Der 18-jährige Linke-Politiker Lasko Schleunung ist in Berlin-Lichtenberg erneut Opfer eines Angriffs geworden. Das bestätigte Schleunung dem Tagesspiegel. Die Polizei berichtete über den Vorfall, ohne den Namen des Politikers zu nennen.
Demnach soll ein Unbekannter den 18-Jährigen gegen 20.30 Uhr am Dienstagabend im Ortsteil Rummelsburg angerempelt, beleidigt und bedroht haben, bevor er weiterging. Laut Polizei war der Politiker eindeutig als Mitglied seiner Partei erkennbar. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Solidaritätsdemo für Freitag geplant
Eine Solidaritäts-Demonstration für Schleunung und andere Opfer rechtsextremer Gewalt findet am Freitag statt. Die Kundgebung beginnt um 17 Uhr auf dem Roederplatz in Lichtenberg. Die Versammlung richtet sich gegen „faschistische Angriffe, Femizide und Rassismus vor unserer Haustür“, wie es heißt.
In den letzten Monaten ist es immer wieder zu rechtsextremen Attacken in dem Bezirk gekommen: Im Herbst haben Neonazis in einer S-Bahn einen Mann verprügelt. Im März wurde ein Schüler durch seine Nachbarschaft gejagt. Auch Schleunung steht schon länger im Visier von Gewalttätern.
Erst am 21. Mai war Schleunung in Lichtenberg von einem Unbekannten von hinten niedergeschlagen worden, als er durch eine Grünanlage ging. Durch den Schlag erlitt der 18-Jährige eine Verletzung am Kopf. Alarmierte Rettungskräfte brachten ihn zur stationären Aufnahme in ein Krankenhaus.
Schleunung, der in Lichtenberg aufgewachsen ist, ist schon seit längerer Zeit im Fokus rechter Gewalt. Ende März tauchte im Briefkasten des Linken-Büros in Friedrichsfelde eine Morddrohung auf, gerichtet an Schleunung. „Lasko töten”, gefolgt von mehreren Ausrufezeichen, und „Linke zecken erst bespucken, dann schlagen”, stand auf dem Zettel, der der Polizei übergeben wurde. Auch schon vor dem Einwurf der Morddrohung war der junge Lichtenberger bedroht worden, unter anderem vor der Tür der Geschäftsstelle der Linkspartei. (Tsp)
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