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Ankermieter im "Boulevard Berlin" in der Schlossstraße in Steglitz ist Karstadt.

© imago/Schöning

Büros und Wohnungen im Shoppingcenter: Neuer Eigentümer will „Boulevard Berlin“ in Steglitz umbauen

Ein Eigentümerwechsel könnte das Steglitzer Shoppingcenter „Boulevard Berlin“ neu beleben. Es hatte schon vor Corona Probleme, alle Flächen zu vermieten.

Das „Boulevard Berlin“ in Steglitz – mit rund 100 Geschäften eines der größten Shoppingcenter der Stadt – hat neue Eigentümer. Diese reagieren offenbar auf die schon vor Corona mangelhafte Auslastung und planen Umbauten, obwohl das Haus erst vor zehn Jahren eröffnet worden war und damit zu den jüngeren unter den insgesamt 70 Centern zählt.

Wie der auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Informationsdienst Thomas Daily meldete, hat der bisherige Eigentümer, Europas größter Mall-Betreiber Klépierre aus Frankreich, einen 95-Prozent-Anteil am „Boulevard Berlin“ an die Investoren York Capital Management (aus New York City) und Castlelake (Minneapolis) verkauft. Ein kleiner Minderheitenanteil ging an Dunman Capital Partners mit Sitz in Frankfurt am Main. Die beteiligten Gesellschaften äußerten sich nicht zu dem Bericht.

Die Immobilie an der Schloßstraße war zwischen 2007 und 2012 errichtet worden und umfasst unter anderem 64.000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche. Zum Vergleich: Die „Gropius-Passagen“ in der Neuköllner Gropiusstadt bieten als größte Mall mit rund 150 Geschäften insgesamt zirka 90.000 Quadratmeter Fläche. Größte Mieter im „Boulevard Berlin“ sind Galeria Karstadt Kaufhof, H&M, Zara, Saturn und Edeka.

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Der bisherige Eigentümer Klépierre war 2015 durch eine Firmenübernahme in Besitz des „Boulevard“ gekommen und möchte dem Bericht zufolge künftig nur den Betrieb des Gebäudes verantworten. Thomas Daily verweist auf Personen „im Markt“, die davon ausgehen, dass die neuen Besitzer des Gebäudes „im großen Stil“ für eine andere Nutzung umbauen werden.

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Die „Berliner Morgenpost“ spekuliert, dass im Obergeschoss die Ladenflächen geschlossen werden, um Büros und Wohnungen einzurichten. Experten halten solche Umbauten von Einkaufscentern generell für extrem teuer und anspruchsvoll, da die Gebäude anders konstruiert worden sind. Eine der größten Herausforderungen ist der Einbau von Fenstern für Tageslicht.

Doch für Geld ist fast alles möglich. Vielleicht war der bisherige Eigentümer auch deshalb bereit, diese Steglitzer Einzelhandelsimmobilie für „nur“ rund 250 Millionen Euro abzugeben, wie der Branchendienst schreibt. Der ursprüngliche Eigentümer hatte im Jahr 2010 angeblich noch 360 bis 370 Millionen dafür zahlen müssen.

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