
© PR/Christoph Assmann/Berlin
Neugier und Vertrauen in die Menschlichkeit: Diplomatenclub „Willkommen in Berlin“ hat ein neues Präsidium
Angesichts zunehmender Krisen bekräftigt Staatssekretär Bernhard Kotsch die Bedeutung des Club-Ziels, Menschen aller Länder ins Gespräch zu bringen.
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Völkerverständigung, das klingt wie ein ebenso großes, wie unerreichbares Ziel. Gerade jetzt. Genau dazu aber bekennt sich der neue Schirmherr und Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Bernhard Kotsch, beim Start ins neue Jahr des Diplomatenclubs „Willkommen in Berlin“.
Was auf den großen politischen Bühnen immer schlechter zu gelingen scheint, praktiziert der Club im Kleinen seit Jahrzehnten sehr erfolgreich. Die Partner von hier stationierten Diplomaten kommen im Zeichen der Toleranz miteinander ins Gespräch.
Kultivierte Gesprächsrunden
Und dabei geht es nicht um politische Richtungen, sondern um übergreifende Interessen, die sich alle Nationen teilen: Oper, Ballett, Bücher, Theater, Architektur. Die Sportlichen radeln gemeinsam, die Foodies treffen sich in Restaurants. Hauptsache, man kommt ins Gespräch und knüpft neue Freundschaften.
„Neugier, diplomatische Arbeit und Vertrauen in die Menschlichkeit prägen unsere Arbeit“, sagt die neue Präsidentin Karla Steinert-Thys. „Unser Club lebt von Offenheit und Miteinander.“ Was vor ein paar Jahren noch normal schien, muss heute immer neu erkämpft werden. Die gebürtige Flämin lebt seit 1989 in Berlin und kennt die wechselvolle Geschichte zwischen Belgien und Deutschland. Sie versteht sich auch als Brückenbauerin.
Persönliche Erlebnisse gegen die Einsamkeit
„Die Herausforderungen sind mehr geworden“, konstatiert diplomatisch der Staatssekretär und unterstreicht die Bedeutung von internationalem Austausch angesichts der vielen humanitären Krisen „in einer zunehmend fragmentierten Weltordnung“.
Es gehe darum, das Gespräch nicht abreißen zu lassen. Gleichzeitig tut der Club etwas gegen die Einsamkeit, der Neu-Berliner schnell anheimfallen können. Virtuelle Kontakte könnten persönliche Erlebnisse nicht ersetzen, sagt die Präsidentin.
Erst Nachrichtensprecherin, dann Hausfrau
Sanja Bagarić-Arnaut, die Frau des Botschafters von Bosnien und Herzegowina, beschreibt die typische Situation von diplomatischen Angehörigen. Zu Hause war sie Nachrichtensprecherin und Redakteurin mit einem Team von 50 Mitarbeitern.
Dann wurde ihr Mann nach Berlin versetzt. „Plötzlich war ich Hausfrau.“ Zwar ist ihr klar, dass vier Jahre nicht reichen, um alles zu entdecken. Aber gemeinsam macht es einfach mehr Spaß.
Ihr sei der Austausch von Wissen wichtig, schließlich habe man auch die Pflicht, das Land kennenzulernen. Die Einsicht, dass Freundschaften das Beste sind, was man von einem Posten mitnehmen kann, beschreibt die Intention des Clubs ziemlich genau.
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