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Martin Hikel (SPD), Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln.

© picture alliance/dpa

Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel: „Mit Moscheevereinen kann man Antisemitismus nicht bekämpfen“

Islamisch geprägten Antisemitismus mit den Moscheevereinen bekämpfen zu können, hält Martin Hikel für einen „naiven Irrglauben“. Auch Teile der linken Szene kritisiert er.

Der Bürgermeister des Berliner Bezirks Neukölln, Martin Hikel (SPD), hält nichts von Versuchen, durch eine Kooperation mit Moscheegemeinden islamisch geprägten Antisemitismus zu bekämpfen. „Es ist ein naiver Irrglaube, dass man mit den Moscheevereinen den Antisemitismus bekämpfen kann“, sagte Hikel der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Viele dieser Vereine hätten einen politischen Auftrag. Sie repräsentierten nur 20 Prozent der muslimischen Gläubigen, sagte Hikel der Zeitung. „Sie offiziell zu hofieren und finanziell zu fördern, halte ich für schwierig. Da wurden die falschen Signale gesetzt.“

Seit dem 7. Oktober, dem Tag des Terrorangriffs der islamistischen Hamas auf Israel, gab es nach pro-palästinensischen Kundgebungen und Demonstrationen insbesondere in Neukölln wiederholt Ausschreitungen.

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Auch Neuköllns Integrationsbeauftragte Güner Balci sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“: „Der Antisemitismus in der arabischen Bevölkerung ist mit den Moscheevereinen und der Tätigkeit vieler Imame, die Hass gegen Israel predigen, gewachsen. Neukölln kooperiert deshalb, anders als andere Bezirke, nicht mit reaktionären Moscheevereinen.“

Hikel kritisierte nach dem Bericht der Zeitung mit Blick auf Antisemitismus auch Teile der linken Szene. „Sie betrachten Israel als imperialen Staat oder neuerdings als Kolonialstaat. In dieser Sicht sind die Palästinenser immer die Unterdrückten, die Terroristen der Hamas die Befreiungskämpfer. Das können wir nicht länger akzeptieren.“ (dpa)

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