Berlin: Ohne Eis
Irgendeiner aus dem Stab des Ministers wird sicher gewarnt haben: Nee, Sigmar, lass mal, das geht nach hinten los. Aber er war nur ein Rufer in der Wüste, hilflos gegen den Sog, den Journalistenmassen auf einen profilierungssüchtigen Minister ausüben.
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Irgendeiner aus dem Stab des Ministers wird sicher gewarnt haben: Nee, Sigmar, lass mal, das geht nach hinten los. Aber er war nur ein Rufer in der Wüste, hilflos gegen den Sog, den Journalistenmassen auf einen profilierungssüchtigen Minister ausüben. Und so kam es, dass Sigmar Gabriel sich Knut und dem Zoo aufdrängte und das tat, was in solchen Fällen üblich ist: Er übernahm eine Patenschaft und drohte dem Bären sogleich an, er werde ihn zum Symboltier der Naturschutzkonferenz 2008 erheben: „Ohne Eis kein Eisbär“. Hey! Echt?
Warum das alles? Glaubt Gabriel, die Fernsehzuschauer würden nun beglückt über das herzige Bild noch eine Energiesparlampe eindrehen und volles Rohr SPD wählen, nur weil er so süüüüß mit Knut geknuddelt hat? Wo bleibt der noch viel bärenförmigere Kurt Beck? Knut ist 2008 übrigens groß und läuft wie alle Zoo-Eisbären im Kreis herum, wenn er nicht gerade schläft. Ein hübsches Sinnbild für Gabriels Politik, nicht wahr?
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