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Die Dienststelle eines Landeskriminalamts der Polizei Berlin. (Symbolbild)

© picture alliance/dpa / Foto: picture alliance/dpa/Paul Zinken

Palliativarzt wird des Totschlags verdächtigt: Kriminalpolizei gräbt in Berlin mögliche fünfte Leiche im Fall Johannes M. aus

Seit dem 6. August wird der 39-jährige Johannes M. unter anderem des Totschlags an vier Frauen verdächtigt. Nun könnte eine weitere Leiche gefunden worden sein.

Stand:

Im Fall des Palliativarztes Johannes M., der in Berlin des Totschlags verdächtigt wird, könnte es ein fünftes Opfer geben. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft bestätigte dem Tagesspiegel die Exhumierung einer weiteren toten Person. Zuerst hatte „Bild“ berichtet.

Wie der Sprecher am Sonntag bestätigte, grub die Kriminalpolizei bereits am Morgen des 8. Oktobers auf einem Friedhof in Neukölln eine weitere Leiche für Ermittlungsarbeiten aus. Ob es sich dabei um einen Mann oder Frau handelte, ist bislang unklar.

Wie der Sprecher außerdem erklärte, sei die Exhumierung noch nicht abgeschlossen. Somit ist bislang auch unklar, ob es sich bei der Leiche tatsächlich um ein weiteres mutmaßliches Opfer des Palliativarztes handelt.

Es ist nicht die erste Exhumierung im Fall Johannes M.: Bereits am 6. August war die Leiche einer Frau auf einem Britzer Friedhof ausgegraben worden. Auch das bestätigte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft.

Weitere Ausgrabungen könnten in dem Fall folgen. Dem Sprecher zufolge prüft die Generalstaatsanwaltschaft nach wie vor, ob weitere Todesfälle mit dem Fall in Verbindung stehen könnten.

Johannes M. sitzt seit dem 6. August in Untersuchungshaft. Bislang wird er des Totschlags an vier pflegebedürftigen Frauen verdächtigt. Gegen den 39-Jährigen wird auch wegen des Verdachts der Brandstiftung ermittelt.

Als Palliativarzt in einem Kreuzberger Pflegedienst soll er zwischen dem 11. Juni und dem 24. Juli Frauen im Alter von 72 und 94 Jahren auf bisher noch unbekannte Weise in deren Wohnungen getötet haben. Anschließend habe er dort Feuer gelegt, um die Taten zu vertuschen, teilte die Staatsanwaltschaft im August mit. 

Von einem Raubdelikt geht die Behörde nicht aus, weil nach bisherigen Ermittlungen in den Wohnungen der Patientinnen in Neukölln und im Berliner Ortsteil Plänterwald keine Wertgegenstände fehlten. Auch für eine Tötung auf Verlangen sieht die Staatsanwaltschaft bislang keine Anhaltspunkte.

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