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Parteitag in Jüterbog: Berliner AfD flüchtet erneut nach Brandenburg
Am 6. April wählt die Berliner AfD einen neuen Vorstand. Veränderungen stehen kaum an - der Herbst wiederum könnte spannend werden.
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Weil die Berliner AfD in der Hauptstadt partout keine Räume findet, wird auch der kommende Parteitag des Landesverbandes im benachbarten Brandenburg stattfinden. Wie der Tagesspiegel aus Parteikreisen erfuhr, soll das für den 6. April geplante Treffen im brandenburgischen Jüterbog stattfinden. Dort hatte die Partei bereits im Oktober 2024 einen Parteitag durchgeführt. Für die Mitglieder der Berliner AfD bedeutet das, erneut eine beschwerliche An- und Abreise auf sich zu nehmen.
Inhaltlicher Schwerpunkt des Treffens ist die Neuwahl des aktuell von Partei- und Fraktionschefin Kristin Brinker angeführten Landesvorstands. Tagesspiegel-Informationen zufolge ist dabei nach aktuellem Stand nicht mit Überraschungen zu rechnen. Brinker, die den Landesverband seit 2021 anführt, kandidiert genauso zur Wiederwahl wie ihre vier Stellvertreter.
Gegenkandidaturen zeichnen sich an der Spitze des Landesvorstands nicht ab; ein dem Tagesspiegel vorliegender Antrag zur Einführung einer Doppelspitze gilt als chancenlos – zeigt aber, dass Brinker nicht völlig unumstritten ist. Zumal ein ehemaliger Widersacher, der ehemalige Abgeordnete Andreas Wild, in die Partei zurückkehren könnte. Wild war 2023 aus der AfD ausgeschlossen worden, erwirkte nun vor Gericht aber ein Rückkehrrecht.
Bewegung dürfte zum Herbst in die Partei kommen. Im Oktober soll nach aktuellem Stand die Landesliste für die im kommenden Jahr anstehende Wahl zum Abgeordnetenhaus aufgestellt werden. Gemessen am Ergebnis der AfD bei der Bundestagswahl ist mit einer erneuten Vergrößerung der AfD-Fraktion zu rechnen, was Begehrlichkeiten weckt.
Dass Brinker 2026 als Spitzenkandidatin antritt, gilt ebenfalls als sicher. Parteiintern werden der 52-Jährigen Ambitionen nachgesagt, 2029 für den Deutschen Bundestag zu kandidieren. Dann könnte ein erneuter Konflikt mit der auch parteiintern umstrittenen Berliner Bundestagsabgeordneten Beatrix von Storch anstehen.
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