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Die Band Rammstein tritt im Olympiastadion Berlin auf.

© picture alliance/dpa/Rammstein

Petitionen gegen Auftritte im Olympiastadion: Zehntausende fordern Absage der Rammstein-Konzerte in Berlin

Rammstein wollen Mitte Juli dreimal im Olympiastadion auftreten. Das stört viele Menschen – knapp 100.000 haben bereits Petitionen gegen die Konzerte unterschrieben.

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Zwei Online-Petitionen fordern die Absage der drei geplanten Rammstein-Konzerte am 15., 16. und 18. Juli im Berliner Olympiastadion. Grund sind die Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann. Zehntausende Menschen haben bereits unterschrieben. Sie wollen nicht, dass die ausverkauften Konzerte stattfinden.

Knapp als 62.000 Menschen haben die Petition „Keine Bühne für Rammstein“ auf dem Portal Campact bereits unterzeichnet (Stand 21. Juni, 19 Uhr). Die Ersteller fordern Innensenatorin Iris Spranger (SPD), Kultursenator Joe Chialo (CDU) sowie den Geschäftsführer des Olympiastadions, Timo Rohwedder, auf, die Konzerte abzusagen.

Da das Stadion im Besitz des Landes Berlin sei, sei die rot-schwarze Landesregierung in der Verantwortung, zu handeln, heißt es in dem Aufruf. „Die zuständigen Senator*innen Spranger und Chialo müssen jetzt handeln. Die Rammstein-Konzerte müssen abgesagt werden!“, schreiben die Initiator:innen. Solange die Vorwürfe gegen Lindemann nicht geklärt seien, „sind Konzerte der Band kein sicherer Ort für Mädchen und Frauen“. Berlin dürfe „mutmaßlichen Tätern #KeineBühne bieten“.

Zweite Petition fordert: „Berlin, sag die Rammstein-Konzerte ab!“

Auch eine zweite Petition wendet sich an das Olympiastadion und die Berliner Landespolitik. „Berlin, sag die Rammstein-Konzerte ab! Sexualisierte Gewalt, Machtmissbrauch, Gewaltfantasien dürfen keinen Platz auf oder hinter Deutschlands Bühnen bekommen!“, heißt es in einer Petition von „The Sirens Collective“ auf der Seite innn.it. Und weiter: „Wir fordern eine Pausierung der Auftritte bis zur Klärung der Vorwürfe.“

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Mehr als 32.000 Menschen haben den Aufruf bislang unterstützt (Stand 21. Juni, 19 Uhr). Er richtet sich ebenfalls an Olympiastadion-Geschäftsführer Rohwedder, Innensenatorin Spranger – und an Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU).

Spranger hatte sich bereits vor Tagen zu einem möglichen Verbot geäußert. „Die Konzerte kann ich als solches nicht verbieten, das steht nicht in meiner Hoheit.“ Entsprechende Aftershow-Partys der Band habe sie jedoch in den Liegenschaften, die sie zu verantworten habe, unterbunden.

Kultursenator Joe Chialo (CDU) sprach sich vor zwei Wochen direkt gegen ein Verbot aus. „Für ein Verbot der Konzerte, wie es teilweise jetzt schon gefordert wird, besteht derzeit kein rechtlicher Hebel und wir dürfen uns an dieser Stelle nicht dazu verleiten lassen, jemanden vorzuverurteilen“, sagte Chialo dem Tagesspiegel.

Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Wochen, teilweise anonym, Vorwürfe gegen Lindemann erhoben. Die Frauen schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollen. Dort soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Lindemann hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet.

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