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Kinder aus dem Gebäude geführt: Amok-Alarm an Grundschulen in Berlin-Schmargendorf offenbar durch technischen Defekt ausgelöst
Die Berliner Polizei war am Freitag in zwei Schulen in Berlin-Schmargendorf im Einsatz. Dort wurde Amok-Alarm ausgelöst. Die Behörde geht nicht von einer Bedrohungslage aus.
Stand:
Die Berliner Polizei wurde am Freitagnachmittag gegen 16.15 Uhr zur Judith-Kerr-Grundschule und zur Alt-Schmargendorf-Grundschule gerufen. An den miteinander verbundenen Schulen gab es einen Amok-Alarm. Das bestätigte die Behörde. Lehrer und Schüler hätten sich nach dem Alarm in Räumen und Turnhallen eingeschlossen, sagten Elternvertreter vor Ort.
„Ein technischer Defekt, der zur Fehlauslösung führte, hat sich bestätigt“, teilte die Polizei am Abend in ihrem Info-Kanal bei WhatsApp mit. Die Ursache des Defektes befinde sich in Klärung.

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Ein Sprecher hatte zuvor erklärt, es hätte keine Schreie, keine Hilferufe und keine Telefonate gegeben. Man sei nach dem Protokoll in solchen Fällen verfahren. Die Schulen wurden durchsucht, Kinder und Lehrkräfte nach draußen begleitet. Sie sammelten sich an der Reichenhaller Straße, Ecke Kolberger Platz.

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Die Polizei war mit rund 230 Einsatzkräften vor Ort. Nach Angaben eines Polizeisprechers befanden sich zum Zeitpunkt des Alarms noch etwa 60 Kinder, Erzieher und Lehrkräfte im Gebäude. In der Alt-Schmargendorf-Grundschule gibt es einen Hort, der bis 18 Uhr geöffnet ist. Er ist im Erdgeschoss gelegen. Die Judith-Kerr-Grundschule ist eine Europaschule mit den Sprachen Deutsch und Französisch. Viele Schüler stammen laut Angaben der Schule aus Familien, von denen zumindest ein Elternteil die französische Nationalität hat. Laut ihrer Homepage bietet auch diese Schule Betreuungszeiten bis 18 Uhr an.

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Die Einsatzkräfte durchsuchten Raum für Raum und brachten Kinder und Lehrkräfte nach draußen. „Es ist eine sehr belastende Situation für die Kinder, weil wir mit schwer bewaffneten Spezialkräften in der Schule sind“, so ein Polizeisprecher. Die Feuerwehr stellte einen Kältebus zur Verfügung, in dem sich wartende Eltern bei Bedarf aufwärmen konnten.
Die Reichenhaller Straße ist in beiden Richtungen zwischen Kolberger Platz und Cunostraße gesperrt.
Am Montag sollen alle verfügbaren Kräfte wie Schulpsychologen oder das Schulpsychologische und Inklusionspädagogische Beratungs- und Unterstützungszentrum (SIBUZ) sowie das Krisenteam an der Schule bereitstehen, um die Situation aufzuarbeiten. Das teilte die Senatsbildungsverwaltung mit. Die Lehrkräfte sollen den Vorgang in den Klassen altersangemessen besprechen. (Tsp/dpa)
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