
© Polizei Brandenburg
Vier Paketbomben verschickt: Polizei in Brandenburg fahndet mit Foto nach DHL-Erpresser
Er hatte Paketbomben per Post verschickt und Geld gefordert: Für Hinweise zum Täter hat die Polizei eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt.
Stand:
Das Landeskriminalamt Brandenburg (LKA) sucht mit einem Foto nach dem DHL-Erpresser, der zwischen November 2017 und März 2018 Paketbomben in Brandenburg und Berlin verschickt hat. Für Hinweise, die zum Täter führen, hat die Behörde auch eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt.
Das am Freitag von der Polizei veröffentlichte Bild ist am 22. Oktober 2020 von einem Bitcoin-Geldautomaten in einem Spätkauf gegen 18.45 Uhr in Berlin-Friedrichshain aufgenommen worden. Der Mann ist demnach etwa 1,80 bis 1,85 Meter groß und trägt eine rote Mund-Nasen-Schutzmaske. Ermittelt wird gegen Unbekannten wegen des Verdachts des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion sowie der schweren räuberischen Erpressung ermittelt.
Der Täter selbst nannte sich in seinen digitalen Erpresserschreiben „Omar“ oder „One Man Army Rebel“. Er hatte vom Postdienstleister DHL Millionensummen gefordert und damit gedroht, Menschenleben auszulöschen.
Insgesamt vier Paketbomben gehen auf das Konto von „Omar“. Anfang November 2017 hatte der Erpresser Paketbomben an einen Online-Versandhändler in Frankfurt (Oder) verschickt, die mit batteriebetriebenem Zünder, einer mit Nägeln bestückten Metalldose sowie Polenböllern ausgestattet war. Doch das Paket ging in Flammen auf. Bei einer Explosion hätten Menschen schwer verletzt oder sogar getötet werden können.
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In Potsdam landete ein ähnliches Paket am 1. Dezember 2017 in einer Apotheke, die Bombe konnte entschärft werden, eine Weihnachtsmarkt musste zeitweise geräumt werden. Im Januar 2018 war ein Päckchen in einer Bank in Berlin-Steglitz gefunden worden, Ende März 2018 ein weiteres in der Berliner Handwerkskammer in Kreuzberg.

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Die Ermittler der Soko „Quer“ wähnten sich mehrfach dem Täter dicht auf den Fersen, 1000 Hinweise wurden ausgewertet. Und doch blieb er für die Ermittler ein Phantom. Der Täter hatte sich etwa in ein offenes WLAN-Netz eines Hotels in Friedrichshain eingeloggt. Doch die Ermittler scheiterten dann an den Vorgaben zur Vorratsdatenspeicherung – die Daten waren alle gelöscht.
Später konnten die Ermittler in den E-Mails, die der Erpresser im April 2018 an den Logistikkonzern DHL geschrieben hatte, die Mac-Adresse des Unbekannten herausfinden. Im Januar 2019 gelang es den Ermittlern, die Kommunikation des Täters via E-Mail auf ein Endgerät der Marke Motorola mit der Mac-Adresse f8:e0:79:af:57:eb zurückzuführen. Hinweise nimmt die Polizei unter 0331-505950, per E-Mail an soko.quer@polizei.brandenburg.de oder in jeder anderen Dienststelle entgegen.
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