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Eine Funkstreife im Einsatz.

© dpa

Update

Berlin-Charlottenburg/Mitte: Autonome demonstrierten am Ku'damm

Keine Lust mehr auf Friedrichshain-Kreuzberg: Im Internet mobilisierten linke Aktivisten für Demonstrationen in den "Nobelbezirken" Charlottenburg und Mitte. Doch nur am Ku'damm kam ein kleinerer Umzug zustande. Am Gendarmenmarkt ließ sich bei eisiger Kälte kein Protestler blicken. Nur die Polizei war da.

Seit gut zwei Wochen steht der Aufruf auf der Internetseite linksunten.indymedia.org: Für Samstag, den 25. Januar, wird zu einer "Demo mit linken Themen" am Adenauerplatz in Charlottenburg aufgerufen. Man wolle den Protest aus Friedrichshain-Kreuzberg heraus in die "Nobelbezirke" tragen, schreibt der anonyme Verfasser. Der Grund für die neue Strategie: "Wir haben kein Bock mehr auf eine perfekt eingestellte Polizei in Xhain, welche ihre Taktik mittlerweile perfektioniert hat." Die Verfasser bezeichnen die Demo als "Experiment und Chance, mal was neues zu versuchen". Einen bestimmten Grund für die Demo gibt es nicht; die Inhalte des Protests sollen vor Ort abgesprochen werden.

Der erste angekündigte Termin war am Sonnabendnachmittag auf dem Kurfürstendamm. Etwa hundert Teilnehmer versammelten sich laut Polizei trotz eisiger Kälte am Adenauer Platz. Von dort zogen sie weitgehend friedlich zum Olivaer Platz, wo sie die Polizei stoppte. Diese war mit großer Übermacht von etwa 450 Beamten aufgezogen. Weil der Umzug unangemeldet war, wollte die Polizei am Haltepunkt mit Sprechern der Demo die weitere Marschroute festlegen. ,,Doch es fand sich kein Gesprächspartner", sagte ein Polizeisprecher. Nach einigem Hin und Her habe sich der Umzug dann kurz nach 18 Uhr aufgelöst.

In der Ankündigung auf der Internetseite hatte es zuvor geheißen, die Gegend sei voll mit Geschäften, Banken und Restaurants: "Es gibt viele kleine verwinkelte Straßen im Umkreis von 500 Metern, perfekt für gewisse Taktiken". Sollte die Polizei eingreifen, werde man nicht unverrichteter Dinge abziehen: "Wir befinden uns schließlich in Charlottenburg, wo man ordentlich Frust ablassen kann." Falls das in Charlottenburg nicht klappte boten die Verfasser einen Ausweichtermin an: Ebenfalls am Samstag, gegen 21 Uhr auf dem Gendarmenmarkt, "irgendwo vor dem Konzerthaus zwischen dem deutschen und französischen Dom." Auch dort war die Polizei dann mit einem großen Aufgebot angerückt. Aber kein Demonstrant erschien - vermutlich wegen der Kälte.

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