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Das Blaulicht einer Zivilstreife der Polizei (Symbolfoto)

© Jörn Hasselmann

Update

Bluttat in Hellersdorf: Tötung in Berlin nur durch Zufall entdeckt

In Hellersdorf hat ein 74-Jähriger offenbar seine Lebensgefährtin getötet – und dann sich selbst. Ein Notarzt stellte bei der Frau zunächst nur einen natürlichen Tod fest.

In Hellersdorf hat ein 74-Jähriger offenbar erst seine 64 Jahre alte Lebenspartnerin getötet und dann Selbstmord begangen. Doch die Ermittler stießen nur durch akribisches Nachfragen auf das Tötungsdelikt. Denn ein Rettungsarzt soll zunächst offenbar auf dem Totenschein für die 64-Jährige eine natürliche Ursache vermerkt haben - obwohl die Leiche eindeutige Stichverletzungen aufwies. Nun ermittelt die 7. Mordkommission des Landeskriminalamtes. Das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag mit.

Den Angaben zufolge hat sich der 74 Jahre alte Mann bereits am Karfreitag aus dem sechsten Stockwerk des Mehrfamilienhauses in der Glauchauer Straße in Hellersdorf in den Tod gestürzt. Im Zuge der Ermittlungen stellte die Kriminalpolizei fest, dass der Mann eine Beziehung mit der 64-Jährigen hatte, die im selben Haus wohnte.

Hinweise auf Gewalttat in der Wohnung

Angehörige fanden sie einen Tag später - also am Karsamstag - tot in ihrer Wohnung. Dass es sich um eine Straftat handelte, erfuhren die Ermittler aber nur durch Zufall. Denn der von den Angehörigen alarmierte Bereitschaftsarzt soll nach Angaben der Polizei bescheinigt haben, dass die Frau eines natürlichen Todes starb. Deshalb wurde auch nicht gleich die Polizei hinzugezogen.

Die Ermittler stießen bei den Befragungen von Bekannten selbst darauf, auch in der Wohnung fanden sie Hinweise, dass die Frau gewaltsam zu Tode gekommen war. Die Leiche der Frau war aber bereits zu einem Bestattungsinstitut gebracht worden.

Mehrere Messerstiche in Kopf- und Halsbereich

Dort fanden die Beamten den Leichnam. Und sie entdeckten an der Leiche sofort mehrere Stichverletzungen. Die Rechtsmedizin stellte fest, dass die Frau durch mehrere Messerstiche in Kopf- und Halsbereich getötete worden war.

Die Ermittler gehen davon aus, dass der 74-Jährige der Täter ist. Das sei naheliegend, aber noch Gegenstand des weiteren Verfahrens, sagte eine Sprecherin der Polizei. Dabei werde auch geprüft, ob es sich um einen erweiterten Suizid handelt oder ob ein anderer Täter verantwortlich ist.

Wie der Arzt die Verletzungen übersehen konnte, ging aus der Erklärung von Polizei und Staatsanwaltschaft nicht hervor. Es werde aber geprüft, ob sich der Mediziner strafbar gemacht hat und nun auch gegen ihn Ermittlungen eingeleitet werden.

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