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Soldat*innen tragen laut Gesetz Dienstgrade, Beamt*innen und Polizist*innen nach dem Landesbeamtengesetz eine Amtsbezeichnung. (Barbara Slowik und Siegfried-Peter Wulff)

© Foto: Wolfgang Kumm/dpa

Der Kommissar wird entmilitarisiert: Polizei schafft Dienstgrad ab

Berliner Polizisten sollen keinen Dienstgrad mehr tragen - weil das an Soldaten erinnert. Anlass ist die Umbenennung der gesamten Behörde.

Berlins Polizei wird 30 Jahre nach dem Mauerfall entmilitarisiert. Die Beamten sollen weg vom Soldaten im Inneren zum modernen Dienstleister. Gerade erst verkündete Innensenator Andreas Geisel (SPD), Barbara Slowik heißt in Zukunft nicht mehr „Der Polizeipräsident in Berlin“ - sondern die Behörde „Polizei Berlin“ mit Slowik als Präsidentin.

Der Gesamtpersonalrat fragte daher gleich nach, warum Berliner Polizisten immer noch „militaristische Begriffe“ wie „Dienstgrad“ tragen. Prompt ist nun Schluss damit, denn nur Soldaten tragen laut Gesetz Dienstgrade, Beamte und Polizisten nach dem Landesbeamtengesetz eine Amtsbezeichnung.

Jetzt muss auf Vordrucken etwa für Strafanzeigen das Wort „Dienstgrad“ raus und „Amts- und Dienstbezeichnung“ rein, wo der Polizeihauptkommissar unterzeichnet. Diese Anweisung soll nun an die Stäbe der Dienststellen gehen, wie die Polizeiführung dem Gesamtpersonalrat mitteilte. Wobei der Begriff Stab natürlich auch einen militärischen Ursprung hat.

Und wer sich genau anschauen will, was es mit den Schulterklappen der Berliner Polizisten auf sich hat, findet im Internet bei der Berliner Polizei weiterhin die „Amtskenn- und Dienstgradabzeichen“ zur Ansicht. Auch bei der Berliner Feuerwehr werden weiterhin Dienstgrade ausgewiesen.

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