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Feuerwerk: Erste Feuer durch Silvesterkracher

Seit Montag dürfen Böller verkauft werden - und seitdem hat die Berliner Feuerwehr auch mehr Arbeit. Dort rechnet man mit 500 Verletzten in der Silvesternacht und will 1500 Feuerwehrleute einsetzen.

Seit Montag dürfen Böller verkauft werden, und seitdem hat die Feuerwehr auch mehr Arbeit. Die Leitstelle berichtete von zahlreichen Kleinbränden, die meist von Kindern verursacht worden seien, die Knaller gezündet hatten – in Mülltonnen, in morschen Bäumen oder Briefkästen.

Vizefeuerwehrchef Karsten Göwecke rechnet auch in diesem Jahr wieder mit 500 Verletzten durch Kracher – trotz einer intensiven Sicherheitskampagne, die sich vor allem an Kinder und Jugendliche richtet. Feuerwehr, die Krankenkasse AOK und der Klinikkonzern Vivantes stellten den Sieger des Videowettbewerbs „Verknallt an Silvester“ vor: Die Beiträge, die sich mit teilweise drastischen Bildern mit den Folgen leichtsinnigen Knallens befassen, sind im Internet zu sehen. Gewonnen haben die Weddinger Mesut Yilmaz und Tahsin Özkan. 1000 Plakate weisen stadtweit auf die Kampagne hin, die Zielgruppe beschrieb Göwecke als „15 bis 25 Jahre“. Nachdem sich der frühere Feuerwehrchef Albrecht Broem me noch für ein totales Verbot privaten Knallens eingesetzt hatte, setzt die Feuerwehr nun auf Prävention. Ein Verbot sei angesichts der Begeisterung für Pyrotechnik nicht durchsetzbar.

Den Einsatz der 1500 Feuerwehrleute leitet in diesem Jahr erstmals der neue Vertreter des Landesbranddirektors. Er bat die Berliner, alle brennbaren Gegenstände von Balkonen und Terrassen zu räumen, damit diese nicht durch Raketen in Brand gesetzt werden können. Zudem sollten alle Fenster geschlossen werden. Erst am Wochenende war eine Wohnung in einem Marzahner Hochhaus ausgebrannt, nachdem eine Rakete Balkonmöbel entzündet hatte.

Obwohl in der Silvesternacht alle 60 vorhandenen Plätze in der Notrufannahme besetzt sein werden, könne es zu Wartezeiten von ein bis zwei Minuten kommen. „Wer neu wählt, landet nur wieder hinten in der Warteschleife“, sagte Göwecke.  

Die Polizei teilte am Montag mit, dass auch in diesem Jahr die Verkaufsstellen für Kracher intensiv kontrolliert werden. Doch auch die Kripo muss sich mit Böllern beschäftigen. Am Wochenende stahlen Diebe vom Grundstück eines Warenhauses in Spandau fast 1,5 Tonnen Feuerwerk.

Genau 441 Böller beschlagnahmte die Bundespolizei am Sonntag. Im Regionalzug von Frankfurt nach Berlin waren den Beamten vier Jugendliche aufgefallen, die tütenweise Knaller dabeihatten. Die Jungen gaben an, diese in Polen auf dem Schwarzmarkt gekauft zu haben. Da diese nicht zugelassen sind, wurden die „Polenböller“ beschlagnahmt.

Polizeidirektor Thomas Dublies berichtete gestern von einem verstärkten Handel mit sogenannter Vogelschreckmunition; eine halbe Tonne wurde bereits in diesem Monat beschlagnahmt. Im vergangenen Jahr waren mehrere Menschen durch der artige Munition verletzt worden.

Die Videos und die Kampagne

der Feuerwehr im Netz:

www.verknallt-an-silvester.de

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