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Bootsidylle auf der Havel: Danach sehnten sich offenbar auch drei Senioren, die am Sonntagnachmittag mit ihrem Sportruderboot in Spandau hinausfuhren - allen Sturmwarnungen zum Trotz.

© dpa

Update

Berlin-Spandau: Sturmtief: Senioren kentern mit Ruderboot

Wellenschlag und Wind haben am Sonntagnachmittag drei Senioren in ihrem Sportruderboot auf der Unteren Havel in Spandau kentern lassen. Die Wasserschutzpolizei musste die Frau und ihre beiden Begleiter aus ihrer Not retten. Den Senioren droht jetzt eine Rechnung.

Die Senioren, die gestern mit ihrem Sportruderboot auf der Unteren Havel gekentert sind, müssen jetzt wohl doch eine Rechnung befürchten. Laut einer Polizeisprecherin werden pro Person für den Rettungseinsatz schätzungsweise 100 Euro fällig. Die Feuerwehr gestern versichert, von ihrer Seite käme bestimmt keine Rechnung.

Als ob die Einsatzkräfte nicht schon genug zu tun gehabt hätten: Drei Senioren des Rudervereins an der Scharfen Lanke sehnten sich am Sonntagnachmittag offenbar nach ein bisschen Flussidylle und ignorierten alle Warnungen vor dem Sturmtief "Felix". Mit dem einem Sportruderboot fuhren sie hinaus auf die Untere Havel. Das Ergebnis war fast zu erwarten: Wellenschlag und Wind brachten das Boot zum Kentern.

Zum Glück konnten sich die Sportler auf die Wasserschutzpolizei verlassen. Gegen 14.40 Uhr entdeckten die Beamten sie bei der Ausfahrt aus dem Pichelsdorfer Gemünd im Wasser und holten sie an Bord. Die 72-jährige Frau und ihre 76- und 81-jährigen Begleiter wurden entkräftet und unterkühlt zu ihrem Ruderverein gebracht und von dort aus in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sie stationär verblieben.

Ein Feuerwehr-Sprecher erklärte dem Tagesspiegel am Montag: "Für eine Menschenrettung werden keine Gebühren erhoben." Wenn dafür die Feuerwehr ausrücken müsse, trage der Steuerzahler die Kosten. Der Rettungsdienst werde den Krankenkassen der Betroffenen in Rechnung gestellt. Ob die sich die Kosten zurückholen oder die Polizei Anzeige erstatte, sodass ein Richter darüber entscheiden würde, stehe auf einem anderen Blatt.

Lediglich bei technischen Hilfeleistungen wegen Verkehrsunfällen oder der berühmten Katze auf dem Baum schicke die Feuerwehr allen beteiligten Haltern Rechnungen, sagt Fleischer.

Im Sturm in Seenot geraten? Nein, es war nur eine Party-Rakete

Es sollte nicht der einzige Einsatz sein an diesem stürmischen Wochenende für die Rettungskräfte. Weil eine Partygesellschaft bei Potsdam meinte, sie müsse Raketen am Ufer abschießen, dachten Feuerwehrleute an Seenotraketen - und rückten mit Booten, Rettungskräften und Hubschraubern aus. (Tsp)

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