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Mobile Poller mit rot-weißer Markierung sind als Absperrung zur Fanzone am Brandenburger Tor beziehungsweise auf der Straße des 17. Juni in der Ebertstraße aufgestellt.

© dpa/Soeren Stache

Polizei verstärkt Schutz für jüdische Einrichtungen in Berlin: Neue Fahrzeugsperren vor Synagogen und dem jüdischen Museum

Um jüdisches und israelisches Leben in der Hauptstadt zu schützen, hat die Polizei neue Fahrzeugsperren errichtet. Die sogenannten Oktablöcke stehen unter anderem vor Synagogen.

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Pünktlich zum diesjährigen Chanukka-Fest hat Berlin den Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen noch einmal massiv verstärkt. Mitte vergangener Woche sind sogenannte Oktablöcke an verschiedenen Standorten aufgestellt worden.

16 davon stehen nun als Schutz vor der Synagoge in der Tucholsky-Straße, 31 vor der Synagoge Brunnenstraße, 13 am Jüdischen Gymnasium Moses Mendelssohn in der Großen Hamburger Straße und 56 vor der Synagoge Fraenkelufer.

Über hundert Oktablöcke zusätzlich

Bereits am vergangenen Freitag sind weitere 79 Oktablöcke angeliefert und am Jüdischen Museum aufgestellt worden. Weitere 32 sollen nun noch am Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße folgen.

„Der Schutz jüdischen und israelischen Lebens in Berlin hat für mich absolute Priorität. Deshalb habe ich mich dafür eingesetzt, dass die Schutzmaßnahmen von jüdischen Einrichtungen geprüft und angepasst werden“, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) dem Tagesspiegel. „Ich wünsche allen Jüdinnen und Juden ein besinnliches Lichterfest. Chanukka Sameach!“

Gute Erfahrungen mit mobilen Durchfahrtssperren

Bei den Oktablöcken handelt es sich um mobile Durchfahrtssperren. Bereits seit der Fußball-Europameisterschaft 2024 habe die Polizei Berlin gute Erfahrungen mit der Technik etwa zur Absicherung von Veranstaltungen gemacht, heißt es aus der Innenverwaltung. Zudem sei die Installation von festen Schutzanlagen im Gegensatz zu den Oktablöcken oft nur langwierig und kostenintensiv umsetzbar.

Nach Angaben der Sicherheitsbehörden besteht für jüdische Einrichtungen in Berlin grundsätzlich eine abstrakt hohe Gefährdung. Bereits im Januar hatte die Innenverwaltung die Senatskulturverwaltung um Prüfung gebeten, ob sie Gelder für die Verbesserung von Sicherheitsmaßnahmen an jüdischen Einrichtungen bereitstellen können.

Die Polizei Berlin hatte zuvor untersucht, an welchen jüdischen Objekten der Schutz erhöht werden kann. Konkret ging es um Objekte, die mit jüdischer Gemeindearbeit betraut oder die der jüdischen Gemeindearbeit zuzurechnen sind. Die Kulturverwaltung stellte am Ende 1,5 Millionen Euro für die neuen Schutzmaßnahmen bereit. Mit dem Geld hat die Polizei dann die neuen Oktablöcke besorgt.

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