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Turm der evangelischen Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche in der Händelallee 20 im Berliner Ortsteil Hansaviertel.

© Imago/Reiner Zensen

Post von der evangelischen Kirche: Berlins Christen sind zur Wahl aufgerufen

Am 13. November werden in Berlin die ehrenamtlichen Leitungen der Kirchengemeinden gewählt. Derzeit gehen die Wahlbenachrichtigungen an die Mitglieder.

Stand:

Wer in Berlin Mitglied der Evangelischen Kirche ist, erhält in diesen Tagen Post. Denn in den allermeisten Kirchengemeinden finden am 13. November die Wahlen der Gemeindekirchenräte, also der ehrenamtlichen Leitungsgremien der Kirchengemeinden, statt. Und derzeit werden wie bei einer staatlichen Wahl die Wahlbenachrichtigungen verschickt.

Aber was macht eigentlich ein Gemeindekirchenrat? „Der Gemeindekirchenrat trifft Personalentscheidungen, bei der Einstellung von Pfarrerinnen und Pfarrern ebenso wie bei Kirchenmusikern, Kirchwarten oder Jugendmitarbeitern“, sagt Fabian Eidtner. Der Vizepräsident des Verwaltungsgerichts Potsdam engagiert sich als Vorsitzender des Gemeindekirchenrats in der Evangelischen Kirchengemeinde Tiergarten. „Wir beschließen den Haushalt der Gemeinde und setzen inhaltliche Prioritäten.“

Dabei haben die Ehrenamtlichen eine große Verantwortung: Die Kirchengemeinde Tiergarten etwa ist Arbeitgeber von 15 Personen. „Unser Haushalt hat ein Volumen von rund zwei Millionen Euro“, sagt Eidtner. „Wir haben als fusionierte Großgemeinde eine Reihe von Immobilien. Neben Kirchen und Gemeindehäusern sind das auch geerbte Liegenschaften, in denen es auch Wohnungen gibt.“

Als ich damit anfing, ging es mir darum, die Kirche im Altbezirk Tiergarten zukunftsfähig zu machen.

Fabian Eidtner, Vizepräsident des Verwaltungsgerichts Potsdam und Vorsitzender des Gemeindekirchenrats in Tiergarten

Für die Ehrenamtlichen bringt das Engagement in einem Gemeindekirchenrat einen erheblichen zeitlichen Aufwand mit sich, sagt Eidtner. Ein einfaches Mitglied müsse mit sechs bis sieben Stunden GKR-Arbeit im Monat rechnen, für den Vorsitzenden kommen auch schon einmal 20 Stunden pro Monat zusammen.

Warum sich der Jurist so in seiner Kirchengemeinde engagiert? „Als ich damit anfing, ging es mir darum, die Kirche im Altbezirk Tiergarten zukunftsfähig zu machen“, sagt Eidtner. Durch Fusionen sollte eine auf Dauer lebensfähige Kirchengemeinde entstehen.

Heute hofft er darauf, dass am 13. November möglichst viele Christen zu den Kirchenwahlen kommen: „Die Wahlen stehen für das, was uns Evangelische ausmacht: dass die Stimme der Kirchenmitglieder gehört wird, und nicht alles von geweihten Würdenträgern ohne Mitwirkung der Basis entschieden wird.“

Gewählt werden die Ehrenamtlichen für drei Jahre. Dass in diesem Jahr nicht in allen Gemeinden Wahlen stattfinden, hänge damit zusammen, dass manche Gemeinden bislang alle sechs und manche alle drei Jahre ihre Mitglieder zu den Urnen riefen, sagt der Jurist Martin Richter aus der Kirchenverwaltung an der Berliner Georgenkirchstraße. In drei Jahren sollen diese Wahlperioden dann vereinheitlicht werden.

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