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Der Charité-Campus in Berlin-Mitte.

© picture alliance/dpa / Xamax

Protest an Berlins Universitätsklinik: Charité-Ärzte streiken am 5. Oktober

Im Zentrum stehen Schichtmodalitäten und Arbeitszeiten. Es werden jedoch auch 6,9 Prozent mehr Lohn gefordert. Notfälle sollen wie üblich versorgt werden.

Nun ruft die Ärztegewerkschaft offiziell zum Streik an der Charité auf – am 5. Oktober wollen die im Marburger Bund organisierten Mediziner die Arbeit niederlegen. Wie der Tagesspiegel vergangene Woche vorab berichtete, soll an allen Hauptstandorten des Hochschulkrankenhauses gestreikt werden.

Notfälle werden wie üblich versorgt, zumal es sich um einen ohnehin auf einen Tag begrenzten Warnstreik handelt. Ob Patienten-Termine abgesagt werden müssen, ist unklar.

„Die Ärztinnen und Ärzte an der Charité erwarten, dass ihrer Arbeit mehr Wertschätzung entgegengebracht wird. In den vergangenen zweieinhalb Jahren haben sie unter schwierigsten Pandemie-Bedingungen den Krankenhausbetrieb aufrechterhalten“, sagte Peter Bobbert, der Landeschef des Marburger Bundes und Ärztekammerpräsident ist. „Eine Überstunde reihte sich an die andere. Ständig mussten Personalausfälle kompensiert werden, dabei sind viele Abteilungen schon im Regelbetrieb hoffnungslos unterbesetzt.“

Wie berichtet geht es den Ärzten vor allem um Schichtmodalitäten und Arbeitszeiten, wobei auch 6,9 Prozent mehr Lohn gefordert werden. Am kommenden Mittwoch wollen sich Streikenden am Robert-Koch-Platz nahe dem Bettenhochhaus der Charité in Mitte versammeln.

Ein Sprecher des Charité-Vorstandes hatte vergangene Woche gesagt, durch die Vielzahl der Themen seien die Verhandlungen sehr komplex, aber konstruktiv – man arbeite an einer „guten Lösung“ für beide Seiten.

Insgesamt arbeiten an der Charité samt Tochterfirma CFM fast 21.000 Beschäftigte, darunter 2700 Ärzte. Mit 3000 Betten in Steglitz, Wedding und Mitte sowie 2,3 Milliarden Euro Jahresumsatz ist die Charité die größte Universitätsklinik Europas. Dem sechsköpfigen Vorstand steht Heyo Kroemer vor, den Aufsichtsrat führt Gesundheits- und Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote (Grüne).

Der Marburger Bund verhandelt derzeit auch für die Ärzte der Medizinischen Hochschule Brandenburg in Neuruppin. Die halb-private Klinik wächst, dort fangen immer mehr Medizinstudenten an.

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