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Polizisten gehen zu den Einsatzfahrzeugen nach der Beendigung einer Geiselnahme in einem Geschäft an der Keithstraße. Dort war es Ende April zu einem Überfall auf ein Geschäft gekommen, bei dem auch eine Geisel genommen wurde.

© dpa/Carsten Koall

Prozess in Berlin hat begonnen: 23-Jähriger muss sich nach Geiselnahme in Antiquitätengeschäft verantworten

Gemeinsam mit einem 41-Jährigen soll der Angeklagte im April ein Geschäft in Schöneberg überfallen haben. Dabei wurden der Inhaber und eine Angestellte als Geiseln genommen.

Stand:

Sechs Monate nach einer mehrstündigen Geiselnahme in einem Antiquitätengeschäft in Berlin-Schöneberg hat der Prozess gegen einen 23-Jährigen begonnen. Der Angeklagte und ein Komplize sollen den damals 80-jährigen Ladeninhaber und eine 62-jährige Angestellte unter Vorhalt einer Schusswaffe in ihre Gewalt gebracht und Geld gefordert haben. Beide Opfer seien bedroht, geschlagen und gefesselt worden.

Der Verteidiger kündigte zu Prozessbeginn am Donnerstag vor dem Berliner Landgericht an, sein Mandant werde sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern.

Die Anklage lautet auf erpresserischen Menschenraub, schwere räuberische Erpressung und gefährliche Körperverletzung. Die beiden mutmaßlichen Täter sollen am späten Nachmittag des 24. April dieses Jahres maskiert das Antiquitätengeschäft betreten haben. Der 23-Jährige soll den Antiquitätenhändler geschlagen, dessen Hände mit sogenanntem Panzerband fixiert und ihm den Mund zugeklebt haben. Der 41-jährige Mittäter habe die Frau geschlagen, gewürgt und gefesselt, so die Anklage.

Der Angeklagte gab schnell auf, nicht so sein mutmaßlicher Komplize

Passanten hätten die Polizei alarmiert, hieß es damals. Es kam zu einem Großeinsatz, an dem auch Spezialkräfte beteiligt waren. Als die Polizei eintraf, habe der 23-Jährige schnell aufgegeben, das Geschäft verlassen und sich festnehmen lassen.

Der 41-Jährige – wie der mutmaßliche Komplize ein iranischer Staatsangehöriger – blieb dort. Die Frau ließ er einige Stunden später frei, mit dem Mann hatte er sich laut Ermittlungen verschanzt. Am frühen Morgen stürmte das Spezialeinsatzkommando das Geschäft und befreite den Inhaber nach etwa neun Stunden. Der 41-Jährige soll Suizid begangen haben, bevor die Polizei ihn festnehmen konnte.

Der Prozess gegen den 23-Jährigen, der sich in Untersuchungshaft befindet, wird am 26. Oktober fortgesetzt. (dpa)

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