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Ein 35-Jähriger soll seinen Opfern K.-o.-Tropfen gegeben und sie dann ausgeraubt haben. (Symbolbild)

© Monika Skolimowska/dpa

Update

Prozess um Raub mit Todesfolge: Dating-Partner in Berlin betäubt und beraubt? – Angeklagter bestreitet Vorwürfe

Ein 35-Jähriger soll sich über eine Dating-Plattform mit Männern verabredet, sie bei Treffen betäubt und ausgeraubt haben. Vor Gericht bestreitet der Ageklagte das.

Stand:

Die Tropfen mit verheerenden Folgen schüttete der Mann, der sich als angeblicher Dating-Partner eingeschlichen hatte, heimlich ins Glas: Ein 64-Jähriger und ein 52-Jähriger wurden im November 2023 durch K.-o.-Tropfen betäubt und ausgeraubt. Der 52-Jährige starb. Ist Desmond O. dafür verantwortlich? Der 35-Jährige steht seit Donnerstag vor dem Berliner Landgericht.

Die Anklage lautet auf schweren Raub, gefährliche Körperverletzung und Raub mit Todesfolge. Am 6. März wurde der Nigerianer in Köln festgenommen und befindet sich seitdem in U-Haft. Es hieß damals, er sei ohne festen Wohnsitz. Nun widersprach er. Er sei bei seiner Frau in Bayern gemeldet und sei Musikmanager: „Ich manage afrikanische Musiker“. Er habe ein gutes Auskommen. „Die Vorwürfe treffen nicht zu.“

Laut Ermittlungen soll er sich gezielt über eine Online-Dating-Plattform mit Männern verabredet haben, um sie außer Gefecht zu setzen. O. habe den Opfern jeweils eine „nicht unerhebliche Menge“ K.-o.-Tropfen heimlich in ein Getränk geschüttet, „um nach dem erwarteten Eintritt der Bewusst- und Wehrlosigkeit wertvolle Gegenstände zu entwenden“, so die Anklage.

Am 3. November soll er einem 64-Jährigen in dessen Wohnung in Schöneberg K.-o.-Tropfen in den Saft geschüttelt haben. O. habe Handy, Laptop, Bargeld und Kreditkarte geraubt. Der 64-Jährige wurde am Morgen gefunden. Er musste zwei Wochen in einem Krankenhaus behandelt werden.

Die zweite mutmaßliche Tat endete tödlich. Am 22. November soll O. mit K.-o.-Tropfen in der Tasche zu einem 52-jährigen Geschäftsmann in Westend gegangen sein. Mit Gift im Weinglas sei der Mann betäubt worden. Der 52-Jährige sei bereits alkoholisiert gewesen. Infolge einer Intoxikation habe er einen Herzinfarkt erlitten und starb. O. habe Bargeld, Tablets, eine Rolex erbeutet.

O. erklärte über seine Verteidiger, er sei nie auf einer Plattform für homosexuelle Männer aktiv gewesen. Und in Berlin habe er sich immer wieder mal aus beruflichen Gründen aufgehalten. Der Prozess geht am Dienstag weiter.

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