
© dpa / dpa/Monika Skolimowska
Raus aus dem Büro: Berliner Polizei plant Reform – mehr Beamte sollen auf die Straßen
Der Berliner Polizei steht der nächste Umbau bevor. Dienstgruppen sollen zusammengestrichen, Stabsbereiche aufgelöst und Funkwagendienste gestärkt werden.
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Die Berliner Polizei steht vor einem grundlegenden Umbau. In den kommenden Jahren sollen laut einem Bericht der „B.Z.“ Dienstgruppen zusammengestrichen, Stabsbereiche aufgelöst und mehr erfahrene Beamt:innen auf den Straßen eingesetzt werden. Zudem sollen Dienstpläne vereinfacht und Zuständigkeiten klarer gestaltet werden, heißt es.
Hintergrund seien unter anderem Personalprobleme: Immer mehr Polizist:innen gingen in Pension, immer weniger Nachwuchs komme hinzu.
„Wir stehen vor einer fundamentalen Weichenstellung“, zitiert die „B.Z.“ den Sprecher der Berliner Polizei, Florian Nath. „Wir müssen jetzt etwas tun, damit wir auch in Zukunft handlungsfähig bleiben.“ Demnach soll zunächst der Umbau in den Abschnitten und Stäben beginnen. Die Absicherung der Funkwagendienste habe dabei ebenfalls Priorität, sagte der Polizeisprecher.
Viele unserer Kollegen erleben die gefühlt hundertste Strukturreform.
Stephan Weh, Landesvorsitzender der Polizeigewerkschaft GdP
Erste Maßnahmen sollen laut Nath allerdings frühestens im kommenden Jahr greifen. Am Mittwoch seien zunächst die Direktionsleiter, die Gewerkschaften und Berufsverbände informiert worden. Kommenden Dienstag solle es eine ausführliche Mitarbeiterinformation geben.
Der Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft GdP, Stephan Weh, teilte zu den Vorhaben mit: „Viele unserer Kollegen erleben die gefühlt hundertste Strukturreform und natürlich überwiegt da erst einmal Ablehnung.“ Die Pläne seien bislang allerdings noch wenig konkret.
„Wir werden das konstruktiv-kritisch begleiten und im Detail ansehen“, kündigte Weh an. „Als zentrales Sprachrohr der Kollegen ist für uns klar, dass es bei jeglichen strukturellen Anpassungen nur darum gehen kann, eine zukunftsfähige Polizei aufzustellen, die sich losgelöst von politischen Einflüssen und Wünschen auf ihre Kernaufgaben konzentrieren kann.“ Dies könne laut Weh nur dann funktionieren, wenn die Beschäftigten auf den Dienststellen mitgenommen würden.
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