
Berlin-Lichtenberg: Rektor hängte NPD-Flugblatt an Elternmail
Ein grüner Schulleiter wollte seinen Schülern den Zusammenstoß mit der NPD ersparen und wählte dafür einen strittigen Weg. Jetzt beschweren sich Eltern.
Einige Irritationen hat der Schulleiter des Grünen Campus Malchow mit einer Mail an die rund 1400 Eltern seiner Schüler ausgelöst: Im Anhang befand sich der Aufruf zu einer Demonstration der Lichtenberger NPD am Montagabend. Unter der Überschrift „Das Boot ist voll – Asylbetrüger abschieben!“ hatte die NPD Ort und Zeit der Kundgebung bekanntgegeben. Dabei befand sich eine Postkarte, auf dem man unter anderem ankreuzen konnte, ob man eine Unterschrift für den Wahlantritt der NDP leisten möchte, Mitglied der Nationaldemokraten zu werden gedenkt, nur Infomaterial benötigt oder als Fördermitglied die Partei „regelmäßig finanziell unterstützen“ möchte.
Der Pädagoge ist aktiv beim "Bündnis gegen Rechts"
Obwohl Schulleiter Tobias Barthl im Anschreiben wissen ließ, er distanziere sich „deutlich“ von der Demo, wurde von Elternseite die Befürchtung laut, der Anhang könne missverstanden werden. Diese Vermutung wies Barthl, Mitglied der Grünen, früher für die Grünen in der BVV und nach eigenen Angaben aktiv im „Bündnis gegen Rechts“ , zurück. Seine Intention habe unmissverständlich darin bestanden, die Schüler – darunter Flüchtlingskinder – davor zu bewahren, in die Demo zu geraten, die sich im Umfeld der Schule abspielen sollte. Er habe den genauen Verlauf der Kundgebung mitteilen wollen, um Schülern, die vom Hort nach Hause wollten, die Konfrontation zu ersparen .
Die Schule in Malchow ist beliebt bei den Schülern und baut seit Sommer 2015 eine eigenen Oberstufe auf.