zum Hauptinhalt
Ringbahn-Brücke A100 Riss

© Autobahn GmbH

Update

Riss in maroder Autobahnbrücke der A100: Vollsperrung am Dreieck Funkturm nicht ausgeschlossen

Autofahrende auf der A100 am Dreieck Funkturm brauchen weiter Geduld: Mindestens zwei Wochen soll die Teilsperrung im Bereich Charlottenburg andauern – und es könnte noch dicker kommen.

Stand:

Die Teilsperrung im Bereich des Charlottenburger Funkturmdreiecks der A100 wird vorerst nicht aufgehoben. Dies teilten mehrere Verantwortliche der Niederlassung Nordost der Autobahn GmbH des Bundes auf einer Pressekonferenz am Montag an.

Zwei Wochen lang werden die in der vergangenen Woche entdeckten Schäden weiter begutachtet, ehe neue Entscheidungen getroffen werden. Autofahrer müssen mit erheblichen Verkehrseinschränkungen rechnen.

Durch den Riss der im Jahr 1963 gebauten und 240 Meter langen Spannbetonbrücke ist derzeit nur noch eine der drei Fahrspuren in nördliche Richtung befahrbar. Die große Frage bei den Prüfungen ist, ob das Bauwerk die Lasten von zurzeit rund 95.000 Fahrzeugen auf jener Spur, noch aushält.

Bauarbeiter montieren an einer Autobahnbrücke der A100 in Charlottenburg am Dreieck Funkturm ein Gerüst.

© dpa/Sebastian Gollnow

Der gesamte Verkehr am Autobahndreieck Funkturm hat sich dynamisch gesteigert: Rund 230.000 Fahrzeuge passieren heute täglich den Knotenpunkt, 1960 waren es noch 20.000. Ein Ersatzneubau befindet sich seit längerer Zeit in Planung. Die Experten gehen nun aber eher nicht davon aus, dass sich die marode Brücke wieder voll befahren lässt.

Auch in der Brücke kontrollieren die Bauarbeiter die A100 auf weitere Schäden.

© Autobahn GmbH

Die vermuteten Schäden, die nun zur Sperrung zweier Fahrspuren führten, dürften erheblich sein: „De facto wissen wir, dass das Lebensende dieser Brücke naht“, hieß es von Seiten der Autobahn GmbH. „Wenn der bauliche Zustand so schlecht ist, wie er sich darstellt, könnte es eine Vollsperrung geben.“ Auch die Überfahrt der A115 zur A100 in Richtung Wedding ist gesperrt.

Der Riss in der Brücke muss nun untersucht werden. Vorerst kann die A100 an dieser Stelle nur einspurig befahren werden.

© Autobahn GmbH

Doch woran krankt die Brücke? Ist es maroder Spannstahl, der auch bei vielen anderen Berliner Brücken zu statischen Problemen führt? Darauf konnten die Experten am Montag keine Antwort liefern. Man werde nun mit großer Geschwindigkeit mit allen Beteiligten prüfen, ob das Bauwerk noch reparabel ist, und die Zeit bis zum Neubau überstehen kann.

Da die vollständige Freigabe aller Fahrspuren bei den Experten eher als unwahrscheinlich gilt, hofft man nun darauf, die Vollsperrung zu verhindern.

Ob zumindest eine Spur offenbleiben kann, soll ein Gutachten zeigen. Bei einer Vollsperrung müsste der Verkehr weiträumig umgeleitet werden. Wie die Alternativen dann aussehen könnten, sei Teil der Gespräche zwischen Fachleuten aus der Verkehrsverwaltung und der Autobahn GmbH, sagte die Sprecherin der Senatsverwaltung. Noch ist nicht erörtert worden, wie sich in diesem Fall der starke Verkehr an diesem zentralen Punkt der Stadt umleiten ließe.

Täglich wird nun der bauliche Zustand überprüft. Um die Standsicherheit sollten sich Autofahrende keine Sorgen machen, doch es werden weiterhin hohe Zeitverluste auf der Route erwartet. Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) empfiehlt, alternative Routen zu nutzen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })