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Antikriegsdemo am Brandenburger Tor.

© IMAGO/Andreas Friedrichs

Update

Russlands Überfall auf die Ukraine: Wie in Berlin zum zweiten Jahrestag protestiert wird

Bald jährt sich der Tag zum zweiten Mal, an dem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine begann. Das Entsetzen darüber hält an – der Protest auch.

| Update:

Zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine wollen Hunderte Menschen in Berlin demonstrieren. Bei der Polizei sind für diesen Samstag – 24. Februar – mehrere Kundgebungen und Gedenkmärsche angekündigt worden, bei denen es um Protest gegen Russlands Präsident Wladimir Putin und Solidaritätsbekundungen mit den Menschen in der Ukraine geht. Mehrere Veranstaltungen sind im Umfeld der russischen Botschaft Unter den Linden in Berlin-Mitte geplant. Aber auch an der ukrainischen Botschaft soll es Gedenkveranstaltungen geben.

Zu einer Kundgebung mit dem Titel „Full Scale Freedom“ – 13.00 Uhr – werden auf dem Platz des 18. März am Brandenburger Tor nach derzeitigem Stand 2000 Menschen erwartet, wie eine Polizeisprecherin am Montag auf Anfrage sagte. Mehr als 50 deutsche und ukrainische Organisationen rufen im Internet zu der Solidaritätsdemonstration auf. Vor dem Bundeskanzleramt ist parallel dazu eine Kundgebung „Waffenstillstand und Friedensverhandlungen“ mit etwa 600 Teilnehmern und Teilnehmerinnen geplant.

Zuvor wollen sich rund 100 Menschen um 11 Uhr am Potsdamer Platz zu einer „Intersektionalen Demonstration im Kampf gegen die russische imperialistische Kriegsführung in der Ukraine und für die kollektive Befreiung aller unterdrückter Gruppen“ versammeln. Aktionen mit bis zu 30 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer soll es an weiteren Orten in Berlin geben. Dazu zählen eine Kunstaktion vor der russischen Botschaft unter der Überschrift „Terrordekade“ von 9 bis 12.30 Uhr und ein „Trauerweg für die Opfer des Krieges in der Ukraine“ von der ukrainischen Botschaft in der Albrechtstraße 26 um 18 Uhr bis zur US-amerikanischen Botschaft am Pariser Platz.

Mahngang am Freitagabend

Bereits im Vorfeld hatten Friedensinitiativen zu Protesten gegen den Krieg aufgerufen. In Berlin ist von der Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Freitagabend ein Mahngang geplant. Er soll vom Brandenburger Tor zur russischen Botschaft Unter den Linden führen. An dem Umzug will auch die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann teilnehmen und eine Rede halten.

Käßmann setzt sich für eine Stärkung diplomatischer Initiativen ein, statt nur über Waffenlieferungen zu reden. Als weitere Redner sind Lars Pohlmeier von der Initiative IPPNW – Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs und Artyom Klyga von der Bewegung für Kriegsdienstverweigerung in Russland angekündigt.

Streit um Fotoprojektion auf russische Botschaft

Wie vom Tagesspiegel berichtet, sorgt eine Aktion für Streit, die für den Samstagnachmittag vor der russischen Botschaft geplant war. Der Verein Vitsche wollte bei seiner Demonstration eine Stunde lang Fotos und Videos vom Angriffskrieg auf das Gebäude projizieren. Das hat die Polizei den Anmeldern der Versammlung per Bescheid jedoch untersagt.

Seit Beginn des Angriffskrieges kommt es insbesondere vor der russischen Botschaft zu Protesten. Aktuell sorgt der Tod des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny im Straflager vermehrt für Demonstrationen. Menschenrechtler werfen dem russischen Machtapparat Mord vor. In Russland geht der Machtapparat immer wieder mit Gewalt gegen Andersdenkende vor. Proteste werden in dem Land schon seit Jahren nicht erlaubt.

Zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns sind für Samstag deutschlandweit weitere Protestkundgebungen angekündigt, so in Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und Stuttgart. In der Hauptstadt sind am Samstag multireligiöse Friedensgebete geplant, so mit Bischof Christian Stäblein von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz in der Marienkirche am Alexanderplatz und mit orthodoxen Christen in der St.-Thomas-Kirche am Mariannenplatz. (mit dpa, epd)

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