zum Hauptinhalt
Worauf wir uns 2026 in Berlin freuen

© Gestaltung: Tagesspiegel/Imago (6)

Sarkophage, große Gefühle und Feuerwerk: Worauf wir uns 2026 in Berlin freuen

Das Jahr 2026 bringt in Berlin Highlights für Gruftis, Sport- und Musik-Fans und Kunstliebhaber. Die Tagesspiegel-Redaktion blickt voraus auf ihre persönlichen Jahreshighlights 2026.

Von Tagesspiegel- Autor:innen

Stand:

Zwischen Herthas womöglich historischem Pokal-Abenteuer, der frisch entstaubten Hohenzollerngruft – jetzt sogar mit „lasergestütztem Sargsicherungssystem“ – und einem 40-jährigen Bühnenjubiläum von Eros Ramazzotti bietet das neue Jahr eine Menge Highlights, auf die man sich freuen darf. Unsere Autorinnen und Autoren verraten, welchem Ereignis sie 2026 schon entgegenfiebern.  

Sebastian Schlichting freut sich auf Hertha im Pokalviertelfinale

Der 16-jährige Kennet Eichhorn hat einen Marktwert von 20 Millionen Euro. Mit ihm will Hertha BSC im DFB-Pokal noch weiter kommen.

© IMAGO/O.Behrendt

Ich freue mich auf den 10. Februar. Da spielt Hertha BSC im Viertelfinale des DFB-Pokals zu Hause gegen den SC Freiburg. Es dürfte eine realistische Chance geben, dass Hertha zum ersten Mal seit 2016 und erst zum zweiten Mal seit 1981 (!) ins Halbfinale des Wettbewerbs einzieht.

Sollte das gelingen, darf ich mich weiter freuen. Auf einen Tag in der zweiten Aprilhälfte (Halbfinale) und vielleicht danach sogar auf den 23. Mai, wenn das Endspiel im Berliner Olympiastadion stattfindet. So wie immer seit 1985. Seitdem waren Herthas Amateure einmal dabei, vor über 30 Jahren – und die Profis noch nie.

Stephan Wiehler freut sich auf die Wiedereröffnung der Hohenzollerngruft

Es ist ein Highlight für Gruftis im kommenden Jahr. Nach sechs Jahren Sanierung wird Ende Februar die Hohenzollerngruft im Berliner Dom wiedereröffnet. 91 prachtvolle Sarkophage reihen sich in den Kellergewölben, die mit neuer Klima- und Lichttechnik ausgestattet wurden.

Außerdem hält ein neues lasergestütztes „Sargsicherungssystem“ die Besucher auf gebührenden Abstand zu den Gebeinen der toten Fürsten. Die größte dynastische Grablege Deutschlands, die zu Europas bedeutenden Grüften zählt, bietet eine einzigartige sepulkrale Geschichtstour.

Constanze Nauhaus freut sich auf Eros Ramazzotti in der Uber Arena

Große Gefühle: Eros Ramazzotti will Berlin im März mit italienischem Charme bezirzen.

© IMAGO/Ervin Monn

Mein Alter kann ich mir gut merken – immer identisch mit Eros Ramazzottis Bühnen-Ich. Mit zwölf fing ich an, mit seinen CD-Booklets und Langenscheidt Italienisch für die Ferien zu üben. Zwölf Jahre nachdem Italiens Superstar mit „Adesso tu“ der Durchbruch gelang. Mit 14 konnte ich in der Waldbühne alles mitsingen. Ein Konzert, das Rezensionen für „schmusegut“ befanden. Im kommenden Jahr feiert der Schnulzenexport Nr. 1 nun 40-jähriges Bühnenjubiläum, im selben Jahr werde ich… nun ja.

Während sich andere Musiker in 40 Jahren weiterentwickeln, begründet sich sein Erfolg im genauen Gegenteil: dem anhaltend völlig unironischen Umgang mit den ganz großen Gefühlen. Vermutlich wird Ramazzotti, der im Gegensatz zu seinen Fans nicht zu altern scheint, diese am 2. März in der Uber Arena wieder mit silbernem Jackett und einem über die Jahrzehnte perfektionierten „Berlin isch liebe disch!“ bezirzen. Più bella cosa non c’è!

Felix Denk freut sich auf die Bar Levain

Seit dem Spätsommer stand das kleine Ecklokal mit den großen Fenstern und knarzigen Dielen in der Schöneberger Vorbergstraße leer, das Sternerestaurant Faelt hatte aufgegeben. Anna Hernández Götz und Maximilian Hühnergarth, die im Kiez wohnen, kamen öfter daran vorbei, irgendwann versuchten sie ihr Glück beim Vermieter. Jetzt haben sie die Schlüssel in der Tasche. Wenn die Bank mitspielt, können sie im März ihre Bar Levain eröffnen. Lohnt sich, das zu merken.

Denn die beiden haben schon in den Top-Läden gearbeitet. Hernández Götz ist Sommelière und war stellvertretende Restaurantleiterin im Tulus Lotrek, Hühnergarth kochte im Facil, war dann Küchenchef im Barra in Neukölln.

Den Sprung in die Selbstständigkeit wagt das junge Paar mit einem niedrigschwelligen Konzept. Ein Gastropub, was für jeden Tag soll es sein, ein Ort, in dem man für ein Bier am Tresen kommen kann, aber auch eine zugängliche, handgemachte Küche bekommt. Kein Menü, aber vielleicht auch mal was Schickes, einen Steinbutt zum Teilen etwa. Das Bekenntnis zum Handwerk steckt schon im Namen: Levain heißt auf Französisch Sauerteig.

Jörg Leopold freut sich auf die Berlin Tennis Open

Es muss nicht immer Fußball sein. Denn während die XXL-WM der Männer mit all ihren Absurditäten schon im Vorfeld für reichlich Verstimmung sorgt, gibt es auch noch andere Sportereignisse im kommenden Sommer, die wirklich gute Laune machen – und ebenfalls auf Rasen stattfinden. Gemeint sind natürlich die Berlin Tennis Open im Steffi-Graf-Stadion beim LTTC Rot-Weiß.

Die besten Tennisspielerinnen treten im Juni im Steffi-Graf-Stadion gegeneinander an.

© IMAGO/O.Behrendt

Dafür kommen die besten Tennisspielerinnen vom 13. bis 21. Juni nach Grunewald. Sie spielen vor herrlicher Kulisse auf dem Center Court mit Blick zum Hundekehlesee. Für 2026 versprechen die Veranstalter noch ein bisschen mehr Platz auf der Anlage, um sich zwischen den Matches zu versorgen, zu unterhalten oder einfach zu entspannen. Es muss wirklich nicht immer Fußball sein.

Henri Kramer freut sich auf Kraftklub in der Wuhlheide

Schon ausverkauft: Krafklub spielen im August in der Wuhlheide.

© IMAGO/Sebastian Derix

In unserer vierköpfigen Familie prallen Musikwelten aufeinander – von eisigem Black Metal bis Ikkimel‑Rap. Einen gemeinsamen akustischen Nenner zu finden, ist oft gar nicht so einfach. Umso größer die Vorfreude auf das längst ausverkaufte „Kraftklub“-Konzert am 21. August in der Wuhlheide, der ohnehin für mich schönsten Open-Air-Bühne der Region. Endlich zusammen „Ich singe schief in jedem Chor“ brüllen, während unsere Tochter zum ersten Mal crowdsurfen will. Moshpit-Vorfreude ist die schönste Freude.

Katharina Köhler freut sich auf die Basketball-WM

Es gab wohl nie eine glorreichere Zeit, deutscher Basketballfan zu sein, als jetzt. Und das gilt besonders für den weiblichen Basketball. Es gehört sich also nichts anderes als unbändige Freude darüber, dass die Weltmeisterschaft 2026 ausgerechnet in Berlin stattfindet. Am 4. September startet die Gruppenphase und ich habe ein Kombiticket für alle deutschen Spiele. Das wird ein Fest.

Berlins WNBA-Star Satou Sabally will im August mit dem deutschen Basketballnationalteam auf Medaillenjagd gehen.

© IMAGO/Steffie Wunderl

Falls Sie es nicht auf dem Schirm haben sollten: Die Nationalmannschaft war in den Turnieren der vergangenen Jahre beispiellos erfolgreich. Mit Satou und Nyara Sabally, Leonie Fiebich und Luisa Geiselsöder spielen außerdem so viele Deutsche wie nie in der amerikanischen WNBA. Die Stars nach dem Rückenwind der letzten Zeit vor heimischer Kulisse in Uber Arena und Max-Schmeling-Halle zu sehen, kann nur ein Highlight werden.

Daniel Erk freut sich auf Maurizio Cattelan in der Neuen Nationalgalerie

Die Kunst von Maurizio Cattelan ist zeitgenössische Kunst wie aus dem Bilderbuch: Ein bisschen plump, ein bisschen provokant und genau so, dass sich Banausen aufs Schönste darüber aufregen können.

Eine Skulptur eines auf den Knien betenden Hitlers? Ein von einem Meteor niedergestreckter Papst Johannes Paul II.? Ein WC aus 18-karätigem Gold? Eine mit Duct-Tape an die Wand geklebte Banane, die 6,2 Millionen Euro wert sein soll? Cattelans Werk hat exakt den anarchistischen, respektlosen Witz, der Berlin mittlerweile so schmerzlich abgeht. Maurizio Cattelans Arbeiten sind ab September in der Neuen Nationalgalerie zu sehen.

Elisabeth Binder freut sich auf die Pyronale

Knallt ganz sicher: die Pyronale im September.

© IMAGO/Berlinfoto

Als wir bereits zur Schule gingen, nahmen die Eltern uns mit ins Kindertheater und sogar in die Zauberflöte. Zu meinen frühesten Erinnerungen aber zählt das Höhenfeuerwerk, das wir Geschwister gemeinsam mit dem Vater aus sicherer Entfernung betrachteten. Seitdem mag ich Feuerwerk, und die Pyronale bietet ein in dieser Hinsicht außergewöhnliches Erlebnis.

Die Funken tanzen im Rhythmus der Musik. Das muss man erstmal hinkriegen. Die Videos davon schicke ich meinen Freunden gern zum Geburtstag. Einige der besten Feuerwerker aus aller Welt wettstreiten am 25. und 26. September wieder auf dem Maifeld. Und wenn es irgend geht, bin ich dabei.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })