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Viel los. In der Schönhauser Allee fehlt Platz für Radler und Fußgänger.

© Kai-Uwe Heinrich

Neue Radstreifen in Prenzlauer Berg: Schönhauser Allee wird noch dieses Jahr umgebaut

Zwischen Eberswalder und Stargarder Straße wird in beiden Richtungen eine Radspur errichtet. Diese wird von „Leitboys“ geschützt – Parkplätze fallen weg.

Von Christian Hönicke

Nach jahrelanger Debatte wird die Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg noch in diesem Jahr umgebaut. Das kündigte Berlins Verkehrsstaatsekretär Ingmar Streese an. „Im Bereich Fahrradinfrastruktur schieben wir noch 2020 ein wichtiges großes Vorhaben in Pankow an, denn Verkehrswende heißt, CO2-freien Verkehr zu fördern“, wird er in einer Mitteilung der Pankower Grünen zitiert.

„Wir werden die Schönhauser Allee deutlich verbessern. Die infraVelo plant mit dem Bezirk eine Radspur im Abschnitt Eberswalder Straße und Stargarder Straße in beiden Richtungen, vielleicht auch noch bis zur Wichertstraße“, sagte Streese.

Entstehen soll auf jeder Straßenseite ein durch Kunststoff-„Leitboys“ geschützter Radstreifen, wie ihn das neue Mobilitätsgesetz für Hauptstraßen vorsieht. Dafür sollen die Parkplätze für Autos am Straßenrand in dem Abschnitt entfallen. Für Lieferverkehr und mobilitätseingeschränkte Menschen sollen spezielle Haltezonen und Stellplätze eingerichtet werden.

In einem entsprechenden Beschluss hatte die Pankower Bezirksverordnetenversammlung noch am Mittwoch die „unverzügliche“ Einrichtung der Radspuren gefordert – neben der Schönhauser Allee auch auf der Berliner Allee in Weißensee. Auf der von Radfahrern stark befahrenen Schönhauser Allee gibt es bisher nur einen Streifen auf dem Gehweg. Auf der Berliner Allee fehlt ein Radweg völlig.

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Sogar eine komplette Umgestaltung der Schönhauser Allee in diesem Bereich hatte der frühere Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner vorgeschlagen. Ein Entwurf sah vor, den Autoverkehr komplett auf die Westseite der Bundesstraße zu verschwenken, um Radfahrern und Fußgängern auf der Ostseite mehr Platz zu geben. Diese Idee wurde wieder verworfen, doch zumindest der geschützte Radstreifen soll nun realisiert werden.

Der letzte Teilabschnitt zwischen Stargarder und Wichertstraße ist deswegen noch unter Vorbehalt, weil hier 2024 die Brücke über die Ringbahn abgerissen und neu gebaut werden soll. Ob der Radstreifen dennoch auch dort ab sofort eingerichtet wird, soll demnächst beschlossen werden.

Pankows Bezirksverordnete fordern im zweiten Schritt die Ausweitung des Radstreifens auf die gesamte Länge der Schönhauser Allee von Schönhauser Tor bis Bornholmer/Wisbyer Straße.

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