
© Niklas Kamp
Sein neuester Hit heißt „Loco Chicken“: Rapper Luciano eröffnet Fast-Food-Filiale in Berlin
Erst Musik, dann Getränke und nun frittiertes Hühnchen: Der Rapper Luciano steigt in die Gastronomie ein. Ein Besuch seiner Fast-Food-Filiale in Berlin.
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Wer dieser Tage die Hausnummer 60 in der Frankfurter Allee in Berlin-Friedrichshain aufsuchen möchte, muss sich möglicherweise in Höhe der Nummer 44 anstellen. In der mehrere hundert Meter langen Schlange versammeln sich zur Eröffnungsfeier von „Loco Chicken“ all jene, die als erste Chicken Wings, Pommes oder Waffeln probieren wollen.
Mehrheitlich stehen Jugendliche und junge Erwachsene in Streetwear-Klamotten in der Reihe. „Digger, das ist gottlos“, sagt ein Teenager hinsichtlich der Schlange zu einem anderen. Der Verkäufer des Blumenladens „Florapunkt“ hingegen gießt in aller Ruhe seine Pflanzen, als ob nichts wäre. Ein junger Mann hat eine riesige Musikbox mitgebracht, die er auf einer Sackkarre im Viertelstundentakt einige Meter nach vorne schiebt. Aus den Lautsprechern ertönen Songs von Luciano.
Der Berliner Rapper ist der Grund dafür, dass sich Fans und Fast-Food-Liebhaber mehrere Stunden bei herbstlich-kühlen Temperaturen in einer Schlange aufreihen. Bekannt machten Patrick Großmann, wie Luciano bürgerlich heißt, in den letzten Jahren Hits wie „Beautiful Girl“, „Bamba“ oder „Mios mit Bars“. Auf der Plattform Spotify war er im vergangenen Jahr der am meisten gestreamte Künstler aus Deutschland. Zudem hat er bereits einen eigenen Eistee und Cornflakes auf den Markt gebracht. Nun erschließt der Rapper einen neuen Geschäftszweig: Fast-Food-Franchise.
Unter dem Namen „Loco Chicken“ hat Luciano kürzlich rund 100 Filialen in ganz Deutschland eröffnet. Wobei nicht alle dieser Restaurants Ladenlokale sind, in denen man dinieren kann. Aktuell sind sämtliche Filialen als sogenannte „Ghost Kitchen“ ausgelegt, hauptsächlich um Speisen dort abzuholen oder sich von dort aus liefern zu lassen.
Start-up führt Creator und Gastronomie-Betriebe zusammen
In der Frankfurter Allee jedoch verbirgt sich hinter dem Logo, das einen mit Sonnenbrille und Zahnstocher bekleideten Hahn zeigt, eine begehbare Filiale. Dort zeigen die Menütafeln Bucket-Boxen mit frittiertem Hühnchen – wahlweise Wings oder Filets – Potato Pops oder Chicken-Waffeln mit Geschmacksrichtungen wie weißer Trüffel oder Harissa. Zudem werden vegane Nuggets und einige Desserts wie Brownies oder Cookies angeboten.
Hinter dem Projekt von Luciano steckt das Berliner Start-up Lanch, das, nach eigenen Angaben auf der Webseite, „Delivery Food besser machen“ will. Dazu wolle man die größten Creator der Gegenwart mit Gastronomie-Betrieben zusammenführen. In der jüngeren Vergangenheit war dem Start-up dies schon mit den Streamern Knossi und Trymacs gelungen. Gemeinsam launchte man mit „Happy Slice“ ein Pizzalieferunternehmen mit mehr als 70 Filialen.
Vor dem Restaurant von Luciano verteilen Mitarbeiter bei der Eröffnung frittiertes Hühnchen an die stundenlang wartenden Fans. Der Rapper selbst posiert mit jedem einzelnen geduldig für Fotos. Am Abend schreibt das Team von „Loco Chicken“ auf deren Instagram-Kanal in Anlehnung an die Masseneröffnung in zahlreichen Städten: „Wir haben Europas größten und erfolgreichsten Restaurant-Launch gemacht.“
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