
© dpa/Annette Riedl
Seit 1998 im Bundestag: Vizepräsidentin Petra Pau tritt 2025 nicht erneut zur Wahl an
Die Berliner Linke-Politikerin ist seit 26 Jahren Abgeordnete, holte sechsmal ein Direktmandat und ist seit 2006 Bundestagsvize. Nun kandidiert sie nicht mehr – und warnt ihre Partei.
Stand:
Die Berliner Linken-Politikerin Petra Pau wird 2025 nicht erneut für den Deutschen Bundestag kandidieren. Das kündigte Pau auf dem Landesparteitag am Freitagabend an. Einen expliziten Grund nannte die Bundestagsvizepräsidentin, die seit 26 Jahren Abgeordnete ist, nicht.
„Ich bleibe selbstverständlich politisch aktiv – an der Basis, in meinen zahlreichen politischen Ehrenämtern, für die Rosa-Luxemburg-Stiftung und wo auch immer ich von euch gebraucht werde“, sagte Pau zu den Delegierten auf dem Parteitag.
Pau sitzt seit 1998 ohne Unterbrechung im Bundestag und ist seit 2006 dessen Vizepräsidentin. Erstmals zog sie 1998 ins Parlament ein. Damals setzte sich im Wahlkreis Berlin-Mitte – Prenzlauer Berg gegen Wolfgang Thierse (SPD) und Marianne Birthler (Bündnis 90/Die Grünen) durch. Danach wechselte sie in den Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf, in dem sie ab 2002 fünfmal in Folge das Direktmandat holte. Bei der Bundestagswahl 2021 verlor Pau den Wahlkreis an Mario Czaja (CDU), zog allerdings über die Landesliste ins Parlament ein.
Ihr Kontrahent aus dem Wahljahr 2021 reagierte noch am Abend auf Paus Rückzug. „Meinen Respekt vor Ihrer Arbeit für unseren Bezirk Marzahn-Hellersdorf und darüber hinaus, liebe Petra Pau“, schrieb Czaja bei Instagram. „Danke für den fairen Wettstreit, die guten Gespräche – trotz unterschiedlicher Meinungen – und das gemeinsame Einstehen für die Demokratie.“
Pau warb in ihrer Rede für eine programmatische Erneuerung ihrer Partei. „Ein Personalwechsel allein bringt uns kein Stück weiter“, sagte sie im Hinblick auf den Bundesparteitag der Linken am kommenden Wochenende in Halle. Auf diesem will die Partei eine neue Bundesspitze wählen. Als designierte Nachfolger von Janine Wissler und Martin Schirdewan gelten Jan van Aken und Ines Schwerdtner.
„Soziale Gerechtigkeit ist das Markenzeichen der Partei Die Linke“, sagte Pau. Allerdings müsse sich die Partei auch stärker den Themen Klimawandel und Digitalisierung widmen. „Wir müssen auch Grüne und Piraten seien, wohlgemerkt rote Grüne und rote Piraten. Darunter ist die Zukunft nicht zu machen.“
Der kommende Bundesparteitag werde für die Partei wegweisend, sagte Pau: „Entweder Die Linke rappelt sich zu einer gefragten Alternative im 21. Jahrhundert oder wir stürzen im freien Fall in die Bedeutungslosigkeit.“
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: