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Eine geöffnete Kondompackung liegt neben einem Bett auf einem Nachttisch.

© dpa/Ann-Marie Utz

Sexualkunde in Berlin oft nur oberflächlich behandelt: Landesschülerrat startet Kondomkampagne an Schulen

Mit dem Jugendpräventionsteam der Aids-Hilfe hat der Landesschülerrat eine Kampagne für sexuelle Aufklärung ins Leben gerufen. An Schulen kam das Thema bisher oft zu kurz.

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Das erste Mal, geeignete Verhütungsmethoden, Risiken beim Geschlechtsverkehr: Junge Menschen fühlen sich in der Pubertät oft mit Fragen und Erfahrungen alleine gelassen. Um ein offenes Gespräch über Sexualität an Schulen zu fördern, haben der Landesschülerausschuss und das Jugendpräventionsteam Youthwork der Aids-Hilfe daher eine gemeinsame Kondomkampagne ins Leben gerufen.

Ziel sei es, „Hemmschwellen abzubauen und eine offene, respektvolle Kommunikation unter den Jugendlichen zu fördern“ heißt es in der gemeinsamen Mitteilung. Es soll auch über die Gefahren von sexuell übertragbaren Infektionen aufgeklärt werden.

Erfahrungsberichte von Schülerinnen und Schülern in Berlin zeigten demnach, dass Sexualkunde an vielen Bildungseinrichtungen nur oberflächlich behandelt oder sogar ausgelassen werde. Es soll mit dem Programm eine Lücke zwischen schulischer Sexualerziehung und außerschulischen Angeboten geschlossen werden. „Sexuelle Bildung darf in Schulen nicht zu kurz kommen. Sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Erziehung und sollte somit auch fester Bestandteil des Unterrichts sein“, erklärt Orcun Ilter, Vorsitzender des Landesschülerausschusses.

„Es ist entscheidend, dass Schulen mehr Raum für dieses Thema schaffen und auf die bereits bestehenden Angebote in Berlin zurückgreifen. Wir möchten jungen Menschen die Möglichkeit geben, verantwortungsbewusst mit ihrer sexuellen Gesundheit umzugehen und zu lernen, ihre eigenen Grenzen sowie die der anderen zu respektieren“ so Annabelle Lüscher, Referentin Youthwork der Berliner Aids-Hilfe.

Im Rahmen der Kampagne sollen etwa Kondome in Bildungseinrichtungen und bei öffentlichen Veranstaltungen kostenfrei verteilt werden. Dadurch soll einerseits der Zugang zu Verhütung erleichtert, aber andererseits auch das Bewusstsein für die Relevanz sexueller Aufklärung gestärkt werden, hieß es weiter.

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