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Ein neugeborener Panda liegt im Berliner Zoo in einem Inkubator und wird vermessen. Panda-Dame Meng Meng hat gestern zum zweiten Mal Nachwuchs bekommen.

© dpa/---

Update

Sie wiegen keine 200 Gramm: Berlins Pandabärin Meng Meng bringt wieder Zwillinge zur Welt

Panda-Dame Meng Meng hat am Donnerstag zum zweiten Mal Nachwuchs bekommen. Beide Jungtiere sind wohlauf – aber winzig. Gerade die ersten Tage gelten als kritisch.

Stand:

Im Berliner Zoo sind erneut Pandazwillinge geboren worden. Pandabärin Meng Meng brachte die beiden Jungtiere mit einem Gewicht von lediglich 136 Gramm und 169 Gramm am Donnerstag zur Welt, wie der Zoo der Hauptstadt am Freitag mitteilte. Die Geburt erfolgte demnach in einem Abstand von mehr als einer Stunde: Das erste Baby kam um 13.03 Uhr, das zweite um 14.19 Uhr zur Welt.

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Der Nachwuchs des Großen Pandas kommt wie der anderer Großbären nach Zoo-Angaben „nahezu nackt, taub, blind und rosa auf die Welt“. Die Zwillinge sind demnach nur 14 Zentimeter groß. Ihr Geschlecht konnte noch nicht sicher gestimmt werden.

Richtige Würmer, diese Bären. Beim Vermessen reichten wenige Zentimeter des Maßbandes.

© dpa/---

Die beiden Babys seien wohlauf und würden von ihrer Mutter sowie einem sehr erfahrenen Betreuerteam „rund um die Uhr liebevoll betreut“, teilte der Zoo weiter mit.

Der Zoo mahnte zugleich noch zu Zurückhaltung. In der ersten Zeit nach der Geburt ist die Sterblichkeit von Pandas hoch: „Nun heißt es: Daumen drücken für die kritischen ersten Tage.“

„Ich bin erleichtert, dass die beiden gesund auf die Welt gekommen sind“, erklärte Zoodirektor Andreas Knieriem. „Bei weniger als 2000 ausgewachsenen Großen Pandas im natürlichen Lebensraum ist jedes einzelne Jungtier ein wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser gefährdeten Tierart.“

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Auch Berlins regierender Bürgermeister Kai Wegner gratuliert zur Panda-Geburt. „Ich gratuliere dem Berliner Zoo zu diesem großartigen Erfolg und freue mich sehr über zwei neue waschechte Berliner“, schreibt er auf X. „Diese Geburt zeigt, dass sich Pandas in Berlin richtig wohlfühlen.“

Unterstützung aus China

Bei der Aufzucht der kleinen Pandabären helfen auch Experten aus China, die bereits zur Schwangeren-Betreuung angereist waren. Aufgrund von jährlich etwa 20 Pandageburten in Chengdu hätten sie viel Erfahrung und könnten die Entwicklung der Babys besser einschätzen, erklärte der Berliner Zoobiologe und Pandakurator Florian Sicks.

Gemeinsam mit ihren deutschen Kollegen überwachten sie die in einem Inkubator untergebrachten Neugeborenen. Dieser sei eine Leihgabe eines Berliner Klinikums. Auch insgesamt entsprächen die Abläufe denen auf einer Babystation in einem Berliner Krankenhaus, fügte Sicks hinzu.

Aus dem Inkubator werden die Zwillinge demnach in einem Rhythmus von zwei bis drei Stunden abwechselnd zur Mutter gebracht, um zu trinken. Laut Zoo bringen Pandas in menschlicher Obhut etwa bei der Hälfte aller Geburten Zwillinge zur Welt. Von sich aus würden sie in der Regel jedoch nur ein Baby aufziehen. Daher werde das Muttertier bei der Aufzucht unterstützt.

Die erste Zeit werden Meng Meng und die Kleinen im Panda-Stall verbringen. Dort sind sie erstmal nicht für Zoo-Besucher zu sehen. Panda-Vater Jiao Qing ist nicht an der Aufzucht beteiligt. 

Monatelange Ungewissheit über Meng Mengs Schwangerschaft

Es ist erst die zweite Pandageburt in Deutschland überhaupt. Meng Meng brachte bereits 2019 Zwillinge in Berlin zur Welt, was damals für große Begeisterung sorgte.

Pit und Paule, wie die ersten beiden Jung-Pandas hießen, hatten Berlin im Dezember vergangenen Jahres verlassen. Die beiden waren inzwischen 80 Kilogramm schwer und zogen nach Chengdu in der chinesischen Provinz Sichuan um. China benutzt sein Wappentier auch politisch – bekannt als Panda-Diplomatie - um international Einfluss zu nehmen. Dabei werden die begehrten Tiere als Imageträger für einige Jahre an Tierparks in anderen Staaten ausgeliehen.

Auch Meng Meng und Partner Jiao Qing sind eine Leihgabe Chinas. Sie ist auf 15 Jahre befristet. Seit 2017 leben die beiden im Berliner Zoo und sind die einzigen Großen Pandas in Deutschland.

Hat schon zweimal Nachwuchs in Berlin bekommen: Pandaweibchen Meng Meng.

© dpa/Sebastian Gollnow

Seit dem Abschied von Pit und Paule hatte der Zoo auf neuen Nachwuchs hingearbeitet. Im März war Meng Meng künstlich besamt worden. Im Juli gab es erste Anzeigen für eine erneute Schwangerschaft: Bei einem Ultraschall stellte der Zoo „verstärkte Aktivität des Uterus“ fest, außerdem deuteten Meng Mengs Hormonwerte und eine Gewichtszunahme von 15 Kilogramm auf eine Schwangerschaft hin.

Vor knapp zwei Wochen zeigte eine erneute Ultraschall-Untersuchung die beiden Embryosgerade einmal 2,5 Zentimeter groß. Zur Untersuchung ließ sich die trächtige Panda-Dame nur schwerlich bewegen: Sie sei „gerade etwas unleidlich“, berichtete Thomas Hildebrandt vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. (Tsp, AFP, dpa)

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