zum Hauptinhalt
Fit und gesund. Besonders ältere Menschen sollten auf die Ernährung achten.

© imago/Westend61

Fit sein ohne Nahrungsergänzung: So achten Ältere auf die Ernährung

Bei älteren Menschen ist das Immunsystem häufig anfälliger. Doch sie können einiges tun, um gesund zu bleiben.

Derzeit finden in Berlin die Wahlen zu den bezirklichen Seniorenvertretungen statt, damit die Belange älterer Menschen in der Hauptstadt politisch angemessen berücksichtigt werden. Während Themen wie die Verlängerung von Ampelphasen oder Barrierefreiheit in öffentlichen Räumen der Interessenvertretung bedürfen, können ältere Menschen im Hinblick auf ihre Ernährung vieles aus eigener Kraft positiv beeinflussen.

Da ihr Immunsystem häufig geschwächt ist, rate ich hier zur Vorsicht. Besonders im hohen Alter ist Appetitlosigkeit verbreitet. Körperliche Bewegung im Freien hilft hier und regt die Lust auf abwechslungsreiches Essen an. Empfehlenswert ist es, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu verzehren.

Mit zunehmendem Alter steigt auch die Gefahr, zu wenig zu trinken. Eine eingeschränkte Nierenfunktion, nachlassendes Durstempfinden, der abnehmende Wasseranteil des Körpers oder Vergesslichkeit können dann schnell zum Austrocknen des Körpers und sogar zu gesundheitlichen Schäden führen. 1,5 Liter sollte die Trinkmenge pro Tag betragen, damit Müdigkeit und Kopfschmerzen gar nicht erst auftreten.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Ungesüßte Kräuter- und Früchtetees, Saftschorlen aus ein Viertel Saft und drei Viertel Wasser oder Trink- und Mineralwasser eignen sich am besten. Wer Suppen oder wasserhaltige Lebensmittel wie Gurke oder Wassermelone mag, beeinflusst den Wasserhaushalt ebenfalls positiv.

[Schon mehr als 260.000 Abos: Die Tagesspiegel-Newsletter für die Berliner Bezirke gibt es jetzt kostenlos hier leute.tagesspiegel.de]

Ältere Menschen sollten abgepackte, verzehrfertige Mischsalate meiden. Durch das Zerkleinern der Blätter tritt Pflanzensaft aus, worin sich Bakterien leider gut vermehren können. Weil Salat nicht erhitzt, sondern nur gewaschen wird, geht von diesen Produkten ein besonderes Hygienerisiko für Menschen mit geschwächtem Immunsystem aus.

Wer sich abwechslungsreich ernährt, braucht keine Nahrungsergänzungsmittel

Im Alter stellen sich viele Menschen die Frage, ob sie Vitamine und Mineralstoffe aus Nahrungsergänzungsmitteln benötigen. Hier habe ich eine klare Meinung: Nein. Wer sich abwechslungsreich ernährt, hat diese in der Regel nicht nötig. In den meisten Fällen werden bei Vitaminen und Mineralstoffen die gleichen Zufuhrmengen empfohlen wie für jüngere Erwachsene.

Guter Rat. Dörte Elß unterstützt Hilfesuchende in der Verbraucherzentrale Berlin in Tempelhof.
Guter Rat. Dörte Elß unterstützt Hilfesuchende in der Verbraucherzentrale Berlin in Tempelhof.

© Henning Kunz

Bei Vitamin E ist die Empfehlung beispielsweise etwas niedriger. Ältere Frauen haben zudem durch das Ausbleiben der Menstruation einen geringeren Bedarf an Eisen. Menschen über 65 Jahre gelten als Risikogruppe für einen Vitamin-D-Mangel.

Auch auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 sollten Seniorinnen und Senioren achten, da die Aufnahme des Vitamin B12 aufgrund der verringerten Magensäureproduktion oder wegen Magenschleimhautentzündungen verringert sein kann.

Wer Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen möchte, sollte das vorher mit dem Hausarzt besprechen und die Verträglichkeit mit eingenommenen Medikamenten prüfen lassen. Grapefruit und Pomelos beeinflussen den Abbau vieler Medikamente übrigens ebenfalls stark.

Dörte Elß

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false