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Die Luftaufnahme zeigt das Olympiastadion und den Umliegenden Olympiapark. Das Land Berlin will das Gelände für 25 Millionen Euro renovieren.

© Ole Spata/dpa

25-Millionen-Euro-Investition: So will Berlin das Olympiastadion für die Fußball-EM 2024 fit machen

Vor allem die digitale Infrastruktur der Arena muss ausgebaut werden, das Stadion soll behindertengerechter werden. Der größte Kostenpunkt: neue Toiletten.

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Das Berliner Olympiastadion soll fit gemacht werden für die Fußballeuropameisterschaft im Jahr 2024. Darin war man sich am Freitag im Sportausschuss einig, ebenso, dass das Olympiastadion „das schönste Stadion der Welt“ sei.

„Das Olympiastadion soll eine der modernsten Stadien der Welt werden“, sagte Timo Rohwedder, seit 2015 Geschäftsführer der Olympia Stadion GmbH, im Ausschuss. Und all die Maßnahmen im Umfang von rund 25 Millionen Euro, die bis 2024 investiert werden müssen, sollten auch nicht ausschließlich für ein einziges Großereignis wie die Fußball-EM sein.

Dabei geht es um Verbesserungen in der Barrierefreiheit, Sicherheit oder medientechnischer Ausstattung. Weitere wichtige Aspekte sind energetische Nachhaltigkeit, bauliche Instandhaltung und die sogenannte „Spectator Experience“. Die Zuschauer wollen nicht nur eine gute Sicht und bequeme Plätze haben, sondern auch ausreichend Toiletten und gute Sanitäranlagen.

Rohwedder sagte, dass durch den Einbau einer Zwischenebene die Toilettenkapazität um 50 Prozent erweitert werde. Die sanitären Einrichtungen würden ebenfalls ausgetauscht. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 6,4 Millionen Euro. Das dürfte auch die Hertha-Fans freuen, sobald Spiele wieder vor Zuschauern stattfinden.

Laut einem Finanzplan, der dem Tagesspiegel vorliegt, muss vor allem die digitale Infrastruktur verbessert werden: Für insgesamt vier Millionen Euro wird ein leistungsfähiges WLAN-Netz im und um das Stadion geschaffen, für 250.000 Euro werden Glasfaserkabel verlegt. Auch aus Sicherheitsaspekten muss nachgerüstet werden. Für 2,7 Millionen Euro wird der Eingangsbereich mit modernen „mannshohen Drehsperren“ renoviert. Das soll bereits bis 2022 passieren.

Barrierefrei und ökologisch soll die Arena werden

Außerdem soll das Olympiastadion barrierefreier werden, dafür wird unter anderem die Anzahl der behindertengerechten Toiletten erhöht. Großen Wert legt die Olympia GmbH laut eigener Aussage auf energetische Nachhaltigkeit. Allein durch die neue Beleuchtung lassen sich laut Geschäftsführer Rohwedder rund 140 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Die Klimaneutralität werde zum Beispiel durch den Einsatz von Photovoltaik vorangetrieben. Dieselaggregate dagegen würden vor allem von externen Veranstaltern eingesetzt. Auf die Frage des Grünen-Politikers Georg Kössler, wie die Olympia Stadion GmbH mit dem Einsatz von Mehrwegbechern verfahre, antwortete Rohwedder, dass es zwar Veranstalter gebe, die „auf Einweg zurückgreifen“, in der Regel aber der Einsatz von Mehrwegbechern Bestandteil von Verträgen sei.

Der Einsatz von Rollladen Tribünen sei laut Rohwedder untersucht, aber letztlich verworfen worden, da er aus denkmalschutzrechtlichen Gründen nicht realisiert werden könne.

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Berlin wird 2024 einer von zehn Austragungsorten bei der Fußball-EM in Deutschland sein, mindestens sechs Spiele sollen im Olympiastadion stattfinden. Bis dahin müssen Gelände und Arena aber auf Vordermann gebracht werden. Das Land hat sich gegenüber dem Deutschen Fußballbund (DFB) zu umfangreichen Leistungen verpflichtet, um Gastgeber zu werden.

Von den Investitionen profitiert nicht nur das Stadium selbst, sondern auch das Umfeld: Also das Maifeld, die Tribüne des Reiterstadions und mehrere Nebenplätze, die für Trainingseinheiten der Turniermannschaften genutzt werden sollen.

Das Maifeld soll etwa einen neuen Rasen bekommen, einige Straßen werden neu asphaltiert, Hockeyhaus und Reiterstadion bekommen einen neuen Farbanstrich. Kleine Schönheitskorrekturen, damit das Gelände zur EM international vorzeigbar ist.

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