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Der Spielplatz am Arnimplatz war nach einem Reißzwecken-Fund gesperrt.

© dpa

Spielplätze in Berlin Prenzlauer Berg: Berliner Bezirksbürgermeister hat genug von Kinderhassern

Auf Spielplätzen in Prenzlauer Berg wurden Nadeln und Rasierklingen gefunden. Wer keine Kinder mag, solle wegziehen, sagt Bezirksbürgermeister Benn.

Von Christian Hönicke

Groll gegen Kinder – in der einstigen Szene- und jetzigen Krabbelhochburg Prenzlauer Berg ist das offenbar schon lange mehr oder weniger salonfähig.

Davon hat Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke) jetzt genug. Kinderhasser haben dort seiner Meinung nach nichts verloren, genervten Anwohnern empfiehlt er wegzuziehen: „Wer ein Problem mit Kinderlärm oder dem Treiben von jungen Familien hat, der sollte sich einen Wohnort suchen, an dem es weniger davon gibt, an dem er von Lebensfreude und unbeschwertem Kinderspiel nicht belästigt wird.“

Anlass für dieses deutliche Statement sind die jüngsten Vorgänge rund um den Arnimplatz. Dort sind in den vergangenen Monaten wiederholt Rasierklingen, Nähnadeln und Reißzwecken auf Spielplätzen und vor Kitas ausgelegt worden. „Gemeingefährlich, feige und hinterhältig“ sei dies, so Benn.

„Mir erschließt sich nicht, was im Kopf solcher Leute vorgeht, welches Maß an Verbitterung und Herzenskälte von jemanden Besitz ergriffen haben muss, dass er sich ausgerechnet an Kindern abreagieren muss.“ Wer so etwas tue, nehme schwere Verletzungen von Kindern in Kauf oder lege es sogar darauf an. „Aus meiner Sicht ist das versuchte Körperverletzung.“

Deswegen ermittelt auch die Polizei. In Absprache mit dem Ordnungsamt gibt es zudem Sonderstreifen und Schwerpunktkontrollen am Arnimplatz. „Das geht aber nur temporär“, sagt Benn. Zumal die scharfen Gegenstände ausnahmslos morgens gefunden und damit vermutlich im Schutz der Nacht ausgelegt wurden.

Auch deswegen liegt die Aufklärungsquote für solche Vergehen erfahrungsgemäß bei fast null Prozent.

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