
© Kai-Uwe Heinrich.
Staatsschutz ermittelt: Unbekannte schänden Deportationsmahnmal auf der Putlitzbrücke in Berlin-Moabit
Unbekannte werfen am Mahnmal an der Putlitzbrücke einen Gedenkkranz auf die Straße und zerstören mehrere Kerzen. Der Staatsschutz ermittelt, das Bezirksamt zeigt sich betroffen.
Stand:
Unbekannte haben in Berlin-Moabit das Deportationsmahnmal auf der Putlitzbrücke geschändet. Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurde ein Gedenkkranz auf die unter der Brücke liegenden Gleise geworfen und mehrere Kerzen zerstört.
Der Staatsschutz ermittelt wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener. Nach Angaben der Polizei hatte eine Bürgerin das Fehlen des Kranzes am Dienstag festgestellt und den Fall am Mittwoch online angezeigt.
Die Schändung des Mahnmals habe im Bezirk große Betroffenheit ausgelöst, erklärten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und Bezirksamt am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Tat stelle eine schwerwiegende Missachtung des Gedenkens an die Opfer des Holocausts dar und sei ein Angriff auf das friedliche Zusammenleben und die Erinnerungskultur in der Gesellschaft.
„Antisemitismus und Gewalt gegen jüdische Menschen dürfen niemals wieder Normalität werden“, sagte Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) laut Mitteilung. Vorsteherin Jelisaweta Kamm (Grüne) verurteile den antisemitischen Vorfall im Namen der BVV aufs Schärfste, hieß es weiter.
BVV und Bezirksamt dankten den Bürgern, die die Schändung bemerkt und angezeigt haben. Dies zeige, „dass die Bürger*innen Berlins für die Werte des Miteinanders und gegen Antisemitismus einstehen“. Die BVV fordert eine umfassende Aufklärung des Vorfalls. (Tsp)
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