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Das Musical "Linie 1" ist im Berliner Grips Theater seit 25 Jahren imSpielplan und weltweit erfolgreich.

© dapd

Beatsteaks: Ein Liebeslied für Linie 1

Viele Promis kommen zur Jubiläumsfete. Fans sind auch die Beatsteaks. Sie covern einen Song des Musicals.

Auch Rockstars werden manchmal gefühlig, nicht selten wegen einer Frau. Bei Peter Baumann, Gitarrist der Beatsteaks, heißt diese Frau Maria, sie ist eine der Protagonisten aus dem Film „Linie 1“, der Leinwandadaption des Musicals. In einer Szene sieht man sie mit der U-Bahn fahren und „Hey Du“ singen, eine Ballade, die sie mit gebrochener Stimme und breitem Berliner Dialekt vorträgt. In dem Stück geht es um ihre trostlose Kindheit und ihre alkoholkranke Mutter. Als Baumann vor mehr als 20 Jahren im Kino saß und das Lied zum ersten Mal hörte, war er hin und weg: „Es hat mich total ergriffen und mir ein weiteres Mal bewiesen, dass Musik etwas ganz Besonderes ist.“

An diesem Sonnabend feiert das Musical „Linie 1“ mit einer großen Gala sein 25-jähriges Bühnenjubiläum – die Veranstaltung ist seit Wochen ausverkauft. Im Grips-Theater in der Altonaer Straße werden Gäste aus Kultur, Politik und Wirtschaft erwartet. Jürgen Trittin hat sich ebenso angekündigt wie Walter Momper, Dieter Hildebrandt und Axel Prahl, auch ein Teil der Urbesetzung wird dabei sein. Nur nach den Beatsteaks wird man an diesem Abend vergeblich Ausschau halten, denn sie proben für ihre Europa-Tour, die sie in diesem Sommer auch zwei Mal in die Wuhlheide führen wird. Dort spielen sie jeweils vor 17 000 Fans.

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Die fünf Rocker verbindet mit dem Musical viel. Denn etliche Jahre nach dem denkwürdigen Kinobesuch stand Baumann mit seinen Kollegen in einem Proberaum. Thomas Götz, der Schlagzeuger, war erst seit kurzem in der Band – die Beatsteaks wollten sich warmspielen. Zum Soundcheck stimmte Baumann ein paar Takte von „Hey Du“ an. Plötzlich stellte sich heraus, dass den anderen Jungs die Nummer ebenso gut gefiel wie ihm. „Da kam uns die Idee, es mal mit einer eigenen Version zu versuchen.“ Die Nummer landete auf der „Wohnzimmer-EP“ – und wurde ein Hit.

Für Peter Baumann ist das Lied etwas Besonderes, denn er singt es. Ursprünglich hatte sich Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß daran versucht. Aber weil bei ihm der Dialekt „nicht so glaubwürdig“ rüberkam, übernahm Baumann. Nach den ersten drei, vier Zeilen war klar: Das passt perfekt. Trotzdem kostet es ihn immer wieder Überwindung, bei Konzerten nach vorne zu treten. „Ich stehe gerne im Halbschatten“, sagt Baumann und lacht.

Bei Konzerten in Berlin wird das Lied eigentlich immer gespielt. „Wir entscheiden das je nach Gefühl. Ich komme dann mit Arnim kurz am Schlagzeug zusammen und berate mich. Manchmal reicht auch schon ein kurzer Blick.“ Die Berliner Fans haben gute Chancen, das Lied zu hören, schließlich „hat es für mich einen sehr lokalen Bezug“. Manchmal spielen es die Beatsteaks auch im Ausland, „ohne Rücksicht auf Verluste“. Denn vielmehr als auf den Text käme es auf das Gefühl an, das bei der Nummer mitschwingt. „Aber natürlich eröffnet sich der Kontext für einen Berliner viel mehr.“

Die Beatsteaks sind nicht die Einzigen, die sich an dem Stück versucht haben. Auch Sido hat eine eigene Version aufgenommen, mit umgeschriebenem Text. Bei einer Benefizgala im Admiralspalast vor anderthalb Jahren sang der Rapper sie im Duett mit Kurt Krömer. Peter Baumann hat allerdings seine Schwierigkeiten mit der Adaption. „Ich finde die Version nicht gut. Das Stück ist toll, so wie es ist. Daran gibt es nichts zu verbessern.“

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