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Feuerwerk
© dpa

Pyromusikale: Feuerzauber über Tempelhof

Die Schönheit von klassischer Musik, begleitet von riesigen Pyroeffekten: Auf dem ehemaligen Flughafen startet am Donnerstag die dreitägige Pyromusikale.

Klassische Musik und Böller – wie passt das zusammen? Vom heutigen Donnerstag bis Sonnabend kann man die Antwort auf dem Gelände des Flughafens Tempelhof bestaunen. Dort findet die Pyromusikale statt, die beides, Feuerwerk und Musik kombiniert, weltweit sogar zum ersten Mal, wie Veranstalter Hans-Georg Kehse glaubt.

Die Idee zu diesem Spektakel kam ihm quasi im Schlaf: „Ich war schon als Student ein großer Klassikfan. Feuerwerk mit musikalischer Begleitung gab es bereits. Eines Abends lag ich noch wach und fragte mich, ob ein Feuerwerk synchron zur Musik abbrennen könnte.“ Als Pyrotechniker mit 28 Jahren Erfahrung war ihm das jedoch noch zu wenig. Er wollte gleich einen offiziellen Weltrekordversuch wagen. Heute Abend soll daher das größte Feuerbild der Welt in Form des „Be Berlin“-Logos aus 20 000 Bengaltöpfen am Boden gezündet werden. Vergleichbare Rekorde gebe es weltweit noch nicht.

Schon einmal schaffte es Kehse mit seinen Feuerwerken, die Berliner zu begeistern. Im Sommer 1987 hatte er gemeinsam mit anderen Pyrotechnikern zum 750-jährigen Bestehen Berlins auf dem Flugplatz Tempelhof 75 Minuten lang den Himmel über der Stadt erleuchtet. Schätzungsweise eine Million West-Berliner bestaunten dieses Spektakel.

„Heute möchte ich allen Berlinern die Schönheit von klassischer Musik, begleitet von riesigen Pyroeffekten, näherbringen.“ Die Raketen erreichen mit 850 Metern die dreifache Höhe des Fernsehturms. Sechs internationale Pyrokünstler hat Kehse gewinnen können. So werden am Freitag und Sonnabend Kreationen aus Kanada, Japan und China zur Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel zu sehen sein. Die Zuschauer können die schönsten Darbietungen zum Tagessieger wählen.

„So ein Event ist einmalig und kann in dieser Form nur in Berlin stattfinden, da der Flugplatz für Feuerwerke dieser Größenordnung die nötigen Sicherheitsabstände zum Publikum gewährleistet“, sagt Kehse, der mit dem Senat einen Mietvertrag für zunächst drei Jahre abgeschlossen hat.

Bereits ab 17 Uhr spielen Künstler wie Christina Stürmer und Kool and the Gang auf der Bühne vor dem Terminalgebäude. „Erst gegen 21 Uhr, wenn die Dämmerung einsetzt, entfalten unsere Feuerwerke ihre volle Schönheit.“ sagt Kehse. Bis 23 Uhr soll die Veranstaltung dauern. Den Anwohnern hat er vergünstigte Eintrittskarten als Ausgleich für die Lärmbelästigung angeboten.

Um den Flugplatz Tempelhof herum wird es zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen kommen. „Wir sind um die Sicherheit der Autofahrer besorgt, weil diese sich möglicherweise vom Feuerwerk ablenken lassen könnten. So etwas haben wir schön häufiger erlebt“, erklärt Kehse die Verkehrslenkung. Auf der U-Bahnlinie U6 setzt die BVG für die Dauer der Veranstaltung zusätzliche Züge ein. Bert Szilagyi

Mehr Informationen unter

www.pyromusikale.de

PROGRAMM

Donnerstag

„Feuerwerk & Superstars“: ab 17 Uhr Pop-, Rock- und Soul-Programm, ab 21 Uhr u.a. Sinfoniekonzert, Weltrekordversuch zum größten Feuerbild der Welt, dann Feuerwerk, japanisches Feuerwerk

Freitag

Erster Wettbewerbstag: ab 16 Uhr Musikprogramm, ab 21 Uhr Sinfoniekonzert „Große Gefühle der Klassik“, drei Wettbewerbsfeuerwerke zur Musik der Berliner Symphoniker

Sonnabend

Zweiter Wettbewerbstag: ab 16 Uhr Weltmusik-, Soul- und Jazz-Programm, ab 21 Uhr Sinfoniekonzert „Klassische Sommer-Melodien“, drei Wettbewerbsfeuerwerke zur Musik der Symphoniker, Abschlussfeuerwerk

VERKEHRSSERVICE

19–24 Uhr: Vollsperrung des Tempelhofer Damms und der A100 an den Anschlussstellen Alboinstraße, Oberlandstraße, Gradestraße u. Tempelhofer Damm, U6 verkehrt häufiger

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