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Stadtleben: Men in Red

Alle Jahre wieder kommt der Weihnachtsfilm und lockt das Publikum familienweise ins Kino

Noch knabbern wir an Honigprinten und Dominosteinen, doch allzu bald ist es wieder Zeit, ans Eierfärben zu denken. Weihnachtsmann und Osterhase, sie gliedern das Jahr in stetem Wechsel, in einem aber ist das Schlappohr dem rotbezipfelten Gesellen klar unterlegen: Sein Beitrag zur Filmgeschichte ist bescheiden, der Weihnachtsmann dagegen hat es sogar zum eigenen Genre gebracht, egal, ob er nun höchstpersönlich auftritt – meistens tut er dies – oder ob er nur als Schirmherr unsichtbar hinter der Leinwand wacht.

Natürlich ist der klassische Weihnachtsfilm ein Saisonprodukt. Wer will schon bei 25 Grad im Schatten an Stollen, Schlittenfahren und Glühwein denken? Aber man kann sich ziemlich sicher sein, dass etwa gegen Mitte November in den Kino- und Fernsehprogrammen neue und alte Filme auftauchen, die besonders die angeblich schönste Zeit des Jahres zum Thema haben, um die ihre Geschichten mal in dieser, mal in jener Richtung kreisen.

Filme wie „Die Gebrüder Weihnachtsmann“ etwa, der unlängst in die Kinos gekommen ist, die Geschichte zweier sehr ungleicher Männer: „Der eine bringt Geschenke, der andere nur Ärger“, wird die Komödie vielversprechend beworben. Und ab diesem Donnerstag wird Tim Burtons „Nightmare before Christmas“ in der 3D-Version noch einmal gezeigt, dazu als Neustart der Familienfilm „This Christmas“. Ohnehin steht die Familie meist im Zentrum des Genres, als Stoff für allerlei Abenteuer wie auch als Zielgruppe. Die Weihnachtszeit, so kalkulieren die Filmstudios zu Recht, sind die Wochen der gemeinsamen Unternehmungen von Groß und Klein, sei es der Besuch von Weihnachtsmärkten oder eben Lichtspielhäusern. Die Menschen scheinen milder gestimmt, empfänglich für versöhnliche, ja sogar süßliche Geschichten, die mitunter hart an der Kitschgrenze vorbeischrammen oder sie gar durchbrechen. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch die Weihnachtshasser, denen der ganze Lametta-Rummel auf die Nerven geht und die eher Filme begrüßen, die dem allgemeinen Trend strikt zuwider laufen. Die etwa Gefallen an einer Figur finden, deren Lebenszweck vor allem darin besteht, Weihnachtsgeschenke nicht zu verteilen, sondern zu klauen. Filme wie „Der Grinch“ also, über eine Kreatur, die sich zudem auch farblich von dem klassischen Weihnachtsmann abhebt: Statt rot ist sie giftgrün. Andreas Conrad

Auch Programmkinos zeigen gern Weihnachtsfilme. Am Freitag, 16 Uhr, etwa läuft im Moviemento „Die Weihnachtsgans Auguste und andere Weihnachtsgeschichten“.

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