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Genug geprobt. Kim Wildes Berlinkonzert startet am Mittwoch um 20 Uhr im Tempodrom. Es gibt noch Karten zwischen 38 und 48 Euro im Vorverkauf.

© promo

Tempodrom: Kim Wilde: Die Spielwütige

Gartenfreunde aufgepasst. So viel pflanzliche Kompetenz wie am Mittwoch im Tempodrom ist selten konzertant zu erleben. Kim Wilde ist aber auch bekennender Pop-Junkie. Ihr neues Album handelt vor allem auch vom Spaß am Leben.

Auf der Bühne steht die im britischen Fernsehen für ihre Gartensendungen berühmte Moderatorin und Autorin des Buches „Gardening with Children“ – Kim Wilde. Das deutsche Publikum liebt die Popsängerin vor allem für Evergreens wie „Kids in America“ und „Cambodia“. Ihren Durchbruch hatte sie 1981, und mit vielen Songs in ihrem neuen Album „Come Out and Play“ will die 50-Jährige an die glanzvollen 80er Jahre anknüpfen. Irgendwann fängt man an, über sein Leben nachzudenken, und das tat Kim Wilde, als sie krank daniederlag in einem Stockholmer Hotelzimmer. Herausgekommen ist „Jessica“, ein Lied über den Hund, der, wie in vielen Familien, auch bei den Wildes eine zentrale Rolle spielt.

Allein in den ersten 18 Monaten ihrer Karriere verkaufte Kim Wilde Anfang der 80er über sechs Millionen Platten. Rasch galt sie als Sexsymbol, eine rockige Variante von Brigitte Bardot. Musik lag in den Genen. Ihr Vater Marty Wilde war in den 50er und 60er Jahren ein erfolgreicher Popsänger in England. Eigentlich wollte er nicht, dass Kim und ihr Bruder Ricky auch noch im Popgeschäft Karriere machten, aber erste Aufnahmen von Rickys Songs mit Kim als Leadstimme änderten seine Meinung. Noch heute arbeitet sie gern mit ihrem Bruder zusammen. Von den 13 Liedern auf dem neuen Album hat er sieben produziert. Die 21-jährige Nichte Scarlett ist auf Tourneen dafür zuständig, Kim zum Lachen zu bringen und sie auf moderne Soundtechniken aufmerksam zu machen.

Inzwischen liebt sie Live-Auftritte , das war früher ganz anders. Am Anfang ihrer Karriere hatte sie die Bühne gescheut, fand sich selber nicht entspannt und ihre Stimme nicht stark genug. Erst Live-Auftritte in großen Stadien im Vorprogramm von Michael Jackson und David Bowie befreiten sie von solchen Ängsten. Mitte der 90er Jahre startete sie durch in eine ausgiebige Familienphase, heiratete Hal Fowler, der, wie sie selber auch, im Londoner West End in der Rockoper der Who „Tommy“ mitwirkte. Als Pop-Junkie hat sie sich immer schon betrachtet, kann es inzwischen aber besser ausleben. Das neue Album handelt vor allem auch vom Spaß am Leben. Den hat sie sowohl in ihrem Vorzeigegarten in Hertfordshire mit Biogemüse und Baumhaus als auch auf der Bühne. Und natürlich in der Familie, denn in ihren Kindern wiederholt sich gerade ihre eigene Geschichte. Der 12-jährige Sohn Harry hat eine Band gegründet mit seiner Schwester Rose als Leadsängerin. Auf dem Album seiner Mutter spielt Harry ein Gitarrensolo, und manchmal, wenn die Schule es erlaubt, tut er das auch auf der Bühne.

Damit rückt Kim Wildes Wunsch, dass Harry ihre grünen Gene geerbt haben könnte und Baumchirurg wird, wohl erstmal in weitere Ferne.

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