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© dpa/Soeren Stache

Update

Staus vor maroder Brücke auf der Berliner Autobahn : Weitere Fahrbahn auf der A100 gesperrt

Berlins Brücken zerfallen immer schneller: Wegen schwerer Schäden wurde am Dienstag um 11 Uhr eine weitere Spur auf der A100 vor der Mecklenburgischen Straße gesperrt.

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Die Ankündigung kam nur 45 Minuten vorher: Seit Dienstag, 11 Uhr, gibt es auf der Berliner Stadtautobahn A100 nur noch eine Spur in Richtung Dreieck Funkturm. „Bis auf Weiteres wird der Verkehr einspurig über den äußeren linken Fahrstreifen geführt“, teilte die Autobahn GmbH um 10.14 Uhr mit.

Der von der Autobahn GmbH befürchtete Stau trat sofort ein. Wenige Minuten nach 11 Uhr standen die Autos bis zum Innsbrucker Platz. Das zeigte die Staukarte der Verkehrsinformationszentrale (VIZ). Der Stau wurde auch noch durch einen Unfall auf der Stadtautobahn verschärft.

Am frühen Nachmittag gab es nur noch direkt vor dem einspurigen Abschnitt Stau, hinter dem Innsbrucker Platz zähflüssigen Verkehr.

Größere Probleme gab es auf der A100 durch die ebenfalls stattfindenden Bauarbeiten zwischen Oberlandestraße und Tempelhofer Damm. Auch dort ist eine Fahrspur Richtung Dreieck Funkturm gesperrt, die Auf- und Abfahrten sind geschlossen.

Die VIZ berichtete dort von Staus von bis zu 30 Minuten zwischen Späthstraße und Britzer Tunnel. Letzlich ist nun die gesamte A100 in Richtung Wedding bis zum Spandauer Damm eine Abfolge von Baustellen und Sperrungen.

Die Entscheidung, in Höhe Mecklenburgische Straße eine weitere Spur zu sperren, fiel sehr kurzfristig. Bereits vor drei Wochen war der rechte Fahrstreifen gesperrt worden. Damals hatte die Autobahn GmbH angekündigt, dass bis Ende November ein Gutachten fertig sein werde. Nun ging es deutlich schneller mit der nächsten Einschränkung. Die Gegenrichtung ist nicht betroffen. Kurz nach dieser neuen Staustelle liegt die mittlerweile abgerissene Ringbahnbrücke.

So geht es weiter

Laut Autobahn GmbH werde an einem Sanierungskonzept gearbeitet. Informationen dazu und zur voraussichtlichen Dauer der Beschränkungen sollen in der nächsten Woche bekannt gegeben werden.

Auch bei der Ringbahnbrücke war zunächst ein Teil der Spuren gesperrt worden. Doch statt eines Sanierungskonzepts gab es dann wenige Tage später die Hiobsbotschaft: Einsturzgefahr, Sanierung unmöglich, sofortige Totalsperrung.

Beide Brücken sind aus den 60er Jahren und werden weitaus stärker belastet als beim Bau der Berliner Stadtautobahn absehbar.

Umfahren lässt sich der Abschnitt in Höhe Mecklenburgische Straße nicht sinnvoll. Auf der parallel laufenden Wextraße ist ebenfalls seit Monaten eine Baustelle.

Das ist die Vorgeschichte: Im September waren bei einer routinemäßigen Bauwerksprüfung an der Brücke über die Mecklenburgische Straße in Wilmersdorf auf Höhe der Anschlussstelle Detmolder Straße Korrosionsschäden festgestellt worden.

Die jetzt vorliegenden Ergebnisse eines statischen Gutachtens zwingen zu weiteren Entlastungsmaßnahmen des Bauwerks, teilte die Autobahn GmbH am Dienstag mit. „Aus Verkehrssicherheitsgründen“ könne die Brücke „bis auf Weiteres“ nur einspurig befahren werden.

Die Auffahrt Detmolder Straße bleibt weiterhin gesperrt.

Aufgrund der zweiten Fahrstreifensperrung ist mit erheblichen Verkehrsbehinderungen und Staubildung auf der A100 Fahrtrichtung Dreieck Funkturm zu rechnen. Die Autobahn GmbH bittet alle Autofahrer, „wenn möglich auf den öffentlichen Personennahverkehr umzusteigen“.

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