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Berlin: Technik-Museum: Mäzen misstraut dem Senat

So weit hat es Berlin gebracht. Weil ein Mäzen aus England fürchtet, dass der Senat seine Spende anders verwenden könnte als vorgesehen, hält er sich mit der Überweisung bisher zurück.

So weit hat es Berlin gebracht. Weil ein Mäzen aus England fürchtet, dass der Senat seine Spende anders verwenden könnte als vorgesehen, hält er sich mit der Überweisung bisher zurück. Der Mäzen will, wie berichtet, 5,5 Millionen Euro für den Kauf eines Grundstücks am Deutschen Technikmuseum überweisen, damit dort kein Riesenrad gebaut werden kann. Statt dessen könnte das Technikmuseum dann sein Ensemble erweitern. Der Vertrag liegt in England, und Kultursenator Thomas Flierl (PDS) erwartet auch, dass der Mäzen noch in dieser Woche unterschreiben wird.

Doch der unbekannte Spender hat nach Angaben von Museumsdirektor Dirk Böndel noch Bedenken. Der Mäzen muss das Geld direkt an den Senat überweisen, damit dieser das Grundstück für das Museum kaufen kann. Doch auch in England kenne man die Finanzsituation Berlins. Und deshalb sei sich der Spender nicht sicher, ob der Senat das Geld so verwendet, wie er es wolle. Aus der Kulturverwaltung war gestern dazu keine Stellungnahme zu erhalten.

Der Industrielle aus England hat sich, wie berichtet, vor allem von der Luftfahrtsammlung des Museums begeistern lassen. 14,5 Millionen Euro hat er dem Museum testamentarisch vermacht. Als Pläne auftauchten, auf dem vorgesehenen Erweiterungsgelände des Museums ein Riesenrad zu bauen, bot der Unbekannte an, bereits jetzt 5,5 Millionen Euro für den Kauf des Grundstücks vorzustrecken.

Die Riesenradpläne mehrerer Interessenten wären damit aber nicht obsolet. Der Senat hat bereits andere Standorte prüfen lassen: am Tempodrom, am Humboldthafen, an der Schleuseninsel im Tiergarten sowie an der Köpenicker Straße. Favorisiert wird die westliche Heidestraße in Moabit. kt

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