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Ab 2015 soll die Messe Bread & Butter in Tempelhof nur noch jeweils im Sommer stattfinden.

© dpa

Teilrückzug der Bread & Butter: Tempelhof bleibt in Mode

Die Modemesse Bread & Butter soll ab 2015 nur noch einmal jährlich in Tempelhof stattfinden. Dennoch zeigen sich die Verwalter des Flughafengebäudes zuversichtlich.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der teilweise Rückzug der Modemesse Bread & Butter aus dem Flughafengebäude Tempelhof wird von der Projektgesellschaft, die das Areal des ehemaligen City-Airports betreut, gelassen hingenommen. „Bread & Butter bewegt sich in einem dynamischen Markt und muss auf Veränderungen entsprechend reagieren, das ist absolut nachvollziehbar“, sagte Gerhard Steindorf, Chef der landeseigenen Tempelhof Projekt GmbH, am Donnerstag. Die Messe bleibe Berlin trotzdem erhalten, wenn auch nur ein Mal im Jahr. Das sei bedauerlich, dennoch sei diese unternehmerische Entscheidung zu akzeptieren.

Steindorf verwies darauf, dass der Geschäftsführer der Modemesse, Karl-Heinz Müller, „seinen Vertrag mit uns erfüllen“ wolle. Der Mietvertrag für die Haupthalle, die Hangars und Teile des Flugvorfeldes läuft noch bis 2019, mit der Option auf eine Vertragsverlängerung um zehn Jahre. Müller hat jetzt öffentlich zugesichert, dass er die Jahresmiete – nach offiziell unbestätigten Informationen 1,65 Millionen Euro im Jahr – weiter voll zahlen wird, obwohl die Modemesse Bread & Butter ab 2015 in Tempelhof nur noch jeweils im Sommer stattfinden wird. Bisher gab es auch im Winter eine Messe.

1000 Arbeitsplätze, 1,4 Millionen Euro Steuereinnahmen

Anfänglich sei die Nutzung des ehemaligen Flughafens Tempelhof von Bread & Butter mitgeprägt worden, sagte Steindorf. Mittlerweile läge die Auslastung der Flächen bei über 40 Prozent. Im vergangenen Jahr hätten dort 70 Veranstaltungen mit fast 700 000 Besuchern stattgefunden. Dazu gehörten die SCC-Sportmesse Berlin Vital im Vorfeld des Berlin-Marathons, die Firmen-Kontaktmesse Connecticum, die Designmesse DMY, der A & P-Summer Rave und die Deutschen Gründer- und Unternehmertage. Hinzu kämen zahlreiche nicht-öffentliche Veranstaltungen von Unternehmen, sogenannte „Kunden- und Mitarbeiterevents“.

Neben den direkten Umsätzen aus diesem Geschäft geht die Tempelhof Projekt GmbH davon aus, dass diese Veranstaltungen allein im vergangenen Jahr 54 Millionen Euro Kaufkraft nach Berlin brachten. Außerdem würden 1000 Arbeitsplätze gesichert und 1,4 Millionen Euro Steuereinnahmen erzielt. Pascal Thirion, Eventmanager der Projektgesellschaft, ist überzeugt: „Es war goldrichtig, den Flughafen Tempelhof teilweise zu einem Veranstaltungsort zu entwickeln“. Die Einnahmen daraus deckten inzwischen die Bewirtschaftungskosten für das gesamte Gebäude. „Das Denkmal lebt, darüber freuen wir uns sehr.“ Die Nominierung Tempelhofs zum diesjährigen Location Award bestätige dies. Und im November finde hier erstmals der Bundespresseball statt.

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