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Die Absperrung vor dem Tiergartentunnel an der Einfahrt am Berliner Hauptbahnhof.

© imago/Sabine Gudath

Update

Tiergartentunnel teilweise wieder frei: Berliner Haushaltsmisere erschwert Reparatur

Nach knapp vier Wochen ist der Tunnel unter der Berliner City eingeschränkt wieder nutzbar. Das Lkw-Fahrverbot wird überwacht – und dürfte lange gelten.

Stand:

Der Tiergartentunnel in der Berliner City ist wieder in beide Richtungen befahrbar. Am Dienstagnachmittag meldete die Verkehrsverwaltung die Freigabe. Zuvor wurde während einer Kontrollfahrt die neue Beschilderung überprüft.

Auf der Verkehrslagekarte der Verkehrsinformationszentrale (VIZ) des Landes war der Tunnel bereits am Dienstagvormittag als uneingeschränkt befahrbar angezeigt worden – was offenkundig nicht zutraf. Später war die westliche Röhre dann wieder als gesperrt markiert. Die VIZ selbst verlor kein Wort dazu, sondern nutzte die Plattform X, um das Ende der Sperrung zu verkünden.

Damit hat sich die zunächst auf eine Woche geschätzte Vollsperrung in Fahrtrichtung Süden knapp vier Wochen hingezogen. So lange brauchte die Verwaltung, um eine Blechbeschilderung zu organisieren, die das ab sofort geltende Durchfahrverbot für Lkw und Busse mit mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zeigt. Die elektronischen Anzeigen am und im Tunnel können das nach Auskunft der Behörde nicht.

Die BVG leitet wegen der Sperrung zwei Buslinien um

Hintergrund der bis auf Weiteres geltenden Lkw-Sperrung ist die Verringerung der potenziellen Brandlast, falls im Tunnel ein Feuer ausbricht. Wie berichtet, waren bei Wartungsarbeiten an einigen Lüftern derart massive Schäden festgestellt worden, dass die Anlagen abgeschaltet und teilweise demontiert werden mussten. Die verbliebenen Lüfter seien zu schwach, um große Mengen Qualm aus dem Tunnel zu blasen, wie es hieß. Die nördliche Fahrtrichtung, also von Kreuzberg zum Hauptbahnhof, ist nicht betroffen.

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Die BVG hat zwei Buslinien umgeleitet: Der M41 startet am Hauptbahnhof neuerdings von der bahnhofsseitigen Seite der Invalidenstraße und fährt dann durch die Luisenstraße statt durch den Tunnel. Der M85er fährt nicht mehr zum Hauptbahnhof, sondern zum U-Bahnhof Mohrenstraße nahe dem Potsdamer Platz.

Während das Fahrverbot für den Schwerverkehr in dem 2006 eröffneten Tunnel mithilfe der vorhandenen Überwachungstechnik rund um die Uhr kontrolliert werden soll, ist die Prognose für die Reparatur völlig ungewiss: „Für die grundhafte Erneuerung der Belüftungsanlagen gibt es – auch vor dem Hintergrund der derzeitig laufenden haushaltswirtschaftlichen Restriktionen – noch keinen Zeit- und Kostenplan“, teilt die Verkehrsverwaltung mit.

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