zum Hauptinhalt
Trauer und Schock in Königs Wusterhausen: Die Polizei hat dort fünf Tote in einem Wohnhaus gefunden.

© dpa/Fabian Sommer

Update

Fünf Tote in Wohnhaus bei Berlin: „Es gibt derzeit keinen Tatverdacht gegen eine dritte Person“

Die Toten weisen Schuss- und Stichverletzungen auf. Die Fahnder gehen momentan nicht davon aus, dass ein Außenstehender sie tötete.

Von

Im Fall der fünf Toten in Brandenburg gehen die Fahnder momentan davon aus, dass es keinen außenstehenden Verdächtigen gibt. „Es gibt derzeit keinen Tatverdacht gegen eine dritte Person“, sagte Oberstaatsanwalt Gernot Bantleon am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. „Es gibt keinen Haftbefehl gegen jemanden.“

Der „Bild“ sagte Bantleon, es sei ein „Abschiedsbrief“ gefunden worden. Genaueres sagte er dazu nicht. „Wir können zurzeit nichts ausschließen.“

In einem Einfamilienhaus in Königs Wusterhausen hatten Zeugen am Samstagmittag leblose Menschen gesehen und die Polizei alarmiert. Beamte fanden im Ortsteil Senzig die fünf Bewohner des Hauses mit Schuss- und Stichverletzungen tot auf – darunter waren auch drei Kinder im Alter von 4, 8 und 10 Jahren. Die beiden Erwachsenen waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft Cottbus und der Polizeidirektion Süd 40 Jahre alt.

Wenige Minuten vor Mittag sei ein Anruf eingegangen, hatte ein Sprecher der Polizeidirektion Süd am Samstag erklärt. Der Anrufer habe es ungewöhnlich gefunden, dass die Bewohner des Hauses im Ortsteil Senzig nicht zu sehen gewesen seien.

In der Pressemitteilung der Polizei hieß es, Zeugen hätten in dem Einfamilienhaus leblose Personen gesehen. Die Beamten hätten die fünf Bewohner dann tot gefunden.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Die Ermittlungen gingen in alle Richtungen, sagte Bantleon. Nach Angaben der Polizei werden Anwohner und Bekannte aus dem näheren Umfeld der Toten befragt. Die Spurensicherung sei die ganze Nacht vor Ort gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Die Toten würden von der Rechtsmedizin untersucht.

Königs Wusterhausen liegt süd-östlich von Berlin im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald und hat knapp 40.000 Einwohner. Senzig ist ein Ortsteil von Königs Wusterhausen und war bis zu einer Gemeindegebietsreform Anfang der 2000er Jahre eine eigenständige Gemeinde. Es liegt zwischen Feldern und Seen - eine ruhige Idylle mit vielen Einfamilienhäusern.

Landrat: „Tat ist unfassbar“

Der Landrat des Kreises, Stephan Loge (SPD), wurde am Sonntag in einer Mitteilung mit den Worten zitiert: die Nachricht von den fünf Todesfällen habe ihn „fassungslos und traurig gemacht“. „Die Tat ist unfassbar.“ Er drücke Angehörigen und Freunden der fünf Toten sein tiefes Mitgefühl und Bedauern aus.

Am Abend stellten in der Straße, in der sich die Tat ereignete, Anwohner eine Kerze auf. Auf die Frage, ob sie die Toten kannten, antwortet ein Mann: „Das hier ist ein Dorf - man kennt sich.“ Ein Frau, die ihr Rad schob, sagte: „Das ist schon schlimm, was hier passiert ist.“ Die Familie sei gerade erst vor ein paar Jahren hergezogen. Das Haus sei neu gebaut worden. 

Die Spurensicherung sei die ganze Nacht vor Ort gewesen, sagt ein Polizeisprecher am Sonntag. Anwohner und Bekannte aus dem näheren Umfeld der Toten werden befragt, die Leichen werden von der Rechtsmedizin untersucht. Am Abend wurde ein kleiner Hund aus dem Haus geholt und in ein Tierheim gebracht. (mit dpa)

Zur Startseite