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Ein Unwetter zog am Freitag über Berlin.

© Christoph Soeder/dpa

Update

Unwetter in Berlin: Feuerwehr meldet rund 80 Einsätze im Ausnahmezustand

Die Auftritte der Ärzte und von Marteria fielen aus. Auch Bundespräsident Steinmeier musste Gäste nach Hause schicken. Am Sonnabend soll es ebenfalls gewittern.

Nach dem Starkregen am Freitagabend hat sich die Berliner Feuerwehr auf mögliche weitere Unwetter-Einsätze vorbereitet. Am Freitagabend war für etwa drei Stunden der Ausnahmezustand ausgerufen worden, um im Ernstfall ausreichend Kräfte mobilisieren zu können.

In dieser Zeit habe es rund 80 wetterbedingte Einsätze gegeben, wie ein Sprecher am Sonnabendmorgen dem Tagesspiegel sagte. Meist mussten demnach private Keller ausgepumpt werden. Sturmschäden wie abgebrochene Äste seien dagegen weniger festgestellt worden. „Es war ruhiger als angenommen, aber wir sind vorbereitet“, sagte der Sprecher.

Der Ausnahmezustand war am Freitag den Angaben der Feuerwehr zufolge von 17 bis 20.40 Uhr ausgerufen worden. Die gesamte Berliner Feuerwehr war im Einsatz, zudem wurden 15 Freiwillige Feuerwehren aktiviert. Die vom Unwetter am meisten betroffene Region war der Berliner Südosten in und um Rudow. Am schwächsten traf das Unwetter den Nordwesten.

Nachdem sich das Wetter über Nacht beruhigt hatte, sei am Sonnabend weiterer Starkregen möglich, sagte der Sprecher. „Wir beobachten die Lage weiter.“ Die Freiwilligen Feuerwehren seien inzwischen aber zurückgefahren.

Unwetterwarnung für Sonnabend

In Berlin warnen die Behörden weiter vor schweren Gewittern und Starkregen. Konzerte und andere Kulturveranstaltungen wurden abgesagt.

Am Freitagnachmittag konnte das Konzert der Band „Die Ärzte“ auf dem Tempelhofer Feld wegen des Wetters nicht stattfinden. Man sei gezwungen, die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen zu beenden, hieß es vom Veranstalter. „Die Veranstaltungen am Samstag und Sonntag finden nach aktuellem Stand wie geplant statt.“

Der Auftritt des Musikers Marteria in der Wuhlheide fiel ebenfalls aus. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender brachen ihr Bürgerfest am Freitagabend auch sicherheitshalber ab.

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Auch das Berliner Staatsballett traf die Wetterlage: Die geplante Bootstour „From Berlin with love“, die im Rahmen des Kultursommerfestivals auf der Spree hätte stattfinden sollen, wurde verschoben, wie das Staatsballett am Freitagnachmittag auf Facebook mitteilte. Nun soll die Tour am Montag, den 12. September, stattfinden.

Feuerwehr rät Berlinern, zu Hause zu bleiben

Die Feuerwehr hatte am Freitag über Twitter die Bevölkerung dazu aufgerufen, im Haus zu bleiben, Balkone freizuräumen und Netzstecker von Fernsehgeräten zu ziehen.

Auch am Flughafen BER in Schönefeld hatte es am Freitagnachmittag gewitterbedingt Probleme gegeben. Wie die Flughafengesellschaft auf Twitter mitteilte, war die Abfertigung vorübergehend eingestellt worden. Inzwischen wurde sie wieder aufgenommen.

Für das Wochenende kündigte der Deutsche Wetterdienst weiter Regen in der Hauptstadtregion an: Bis Sonnabendabend kommt es demnach zu teils unwetterartigen Gewittern und lokal auch zu extremen Unwettern durch Starkregen. Die Temperatur-Höchstwerte liegen am Sonnabend zwischen 24 und 26 Grad, auch in der Nacht zu Sonntag gibt es laut Wetterdienst gebietsweise noch Schauer und Gewitter.

Am Sonntag soll es vor allem in der Uckermark, dem Oderbruch und der Niederlausitz noch schauerartigen Regen geben, danach allgemeine Auflockerungen, am Abend soll es "gebietsweise heiter" werden. Die Höchstwerte liegen dann zwischen 22 und 25 Grad. (mit dpa)

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