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Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist am 31. Dezember im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben.

© dpa / Federico Gambarini

Update

„Vaterfigur und Hoffnungsträger zugleich“: Politiker aus Berlin und Brandenburg würdigen Benedikt XVI. – auch kritisch

Brandenburgs Ministerpräsident und Berlins Verkehrssenatorin sprachen dem emeritierten Papst ihren Respekt aus. Berlins CDU-Landeschef nannte ihn einen „großen Intellektuellen“.

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Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat den gestorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. gewürdigt. „Für viele Katholikinnen und Katholiken war der erste deutsche Papst seit über 400 Jahren Vaterfigur und Hoffnungsträger zugleich“, erklärte der Regierungschef am Samstag zu dessen Tod. Viele Menschen in Deutschland habe es stolz gemacht, dass einer von ihnen dieses für die katholische Christenheit wichtigste Amt habe ausüben dürfen. Es habe von menschlicher Größe gezeugt, dass der Papst im Jahr 2013 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt aufgegeben habe, sagte Woidke.

Kritischer äußerte sich Berlins Verkehrs- und Umweltsenatorin Bettina Jarasch: „Benedikt XVI. war ein Papst, der mich als Katholikin immer wieder auf die Probe stellte, weil er dringend nötige Reformen in der katholischen Kirche verhindert hat und über wichtige Debatten den Mantel des Schweigens hüllte“, sagte sie. „Dass er selbst den Mut und die Kraft hatte, zu Lebzeiten den Weg für eine Neuwahl frei zu machen und so indirekt Türen für Reformen geöffnet hat, nötigt mir aber Respekt ab.“ Jarasch, Spitzenkandidatin der Grünen für die Wiederholungswahl zum Abgeordnetenhaus, ist auch Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken.

Auch die Berliner CDU trauert um den früheren Papst. „Mit dem Tod Benedikts XVI. verliert die katholische Kirche nicht nur einen ihrer wichtigsten Theologen des 20. Jahrhunderts“, sagte Landeschef Kai Wegner am Samstag. „Die Welt nimmt Abschied von einem großen Intellektuellen und universalen Denker, der stets den Austausch auch mit den Menschen suchte, die nicht seiner Ansicht waren.“ Der CDU-Spitzenkandidat für die Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl nannte den Verstorbenen einen der „konservativsten und streitbarsten Vordenker“ der katholischen Kirche.

Der emeritierte Papst war am Samstag im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan gestorben. Der gebürtige Bayer wurde 95 Jahre alt. Joseph Ratzinger war am 19. April 2005 als Nachfolger von Johannes Paul II. zum Papst gewählt worden. Benedikt war der erste deutsche Papst seit etwa 480 Jahren. Knapp acht Jahre später trat er in einem spektakulären Schritt freiwillig zurück – als erster Papst seit mehr als 700 Jahren. (dpa)

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