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Verdi Berlin bricht Versprechen: Kita-Beschäftigte am Mittwoch und Donnerstag zum Streik aufgerufen
Trotz angekündigter Streikpause hat Verdi einen Streikaufruf an „einzelne Kolleginnen und Kollegen“ in den landeseigenen Kitas geschickt. Betreuungseinschränkungen soll es aber nicht geben.
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Verdi Berlin bricht sein Versprechen, in den kommenden Wochen nicht zu streiken, und hat an den Kitaeigenbetrieben des Landes Berlin sehr kurzfristig zum erneuten Ausstand aufgerufen – für Mittwoch, 17. Juli und Donnerstag, 18. Juli. Das berichtete zuerst die Morgenpost.
Erst vergangene Woche hatte Verdi-Landeschefin Andrea Kühnemann im Tagesspiegel-Interview gesagt: „Für die nächsten Wochen kann ich Entwarnung geben.“ Ein Sprecher der Gewerkschaft erklärte am Dienstag auf Anfrage, der erneute Streikaufruf stelle keinen Bruch dieses Versprechens dar: „Wir garantieren, dass es durch diese Streiks an den Kitas keine Ausfälle oder Einschränkungen im Betrieb gibt.“ Der Streikaufruf für den 17. und 18. Juli sei nur an einzelne Kolleg:innen gegangen. „Wir gehen nicht davon aus, dass sich dem breit angeschlossen wird“, sagte der Sprecher dem Tagesspiegel.
Auf die Frage, wie Verdi garantieren könne, dass nicht mehr pädagogisches Personal dem jüngsten Aufruf folgt als geplant und es somit doch zu Schließungen kommt, gab es keine Antwort.
Die Gewerkschaft Verdi hat in den vergangenen Wochen bereits an 13 Tagen die fünf landeseigenen Kita-Träger bestreikt. Die rund 280 sogenannten Eigenbetriebe beschäftigen rund 7000 Menschen. Verdi kämpft für Arbeitsentlastung für Kita-Erzieher:innen, unter anderem durch kleinere Gruppengrößen.
Der Senat lehnt Verhandlungen ab mit dem Argument, dass die Forderungen an die Tarifgemeinschaft der Länder gerichtet werden müssten. Berlin als einzelnem Bundesland drohe andernfalls der erneute Ausschluss aus dem Bündnis. Verdi-Chefin Andrea Kühnemann bezeichnete das gegenüber dem Tagesspiegel als „Blockadehaltung“. Kühnemann sagte: „Wir haben als Verdi an 18 Krankenhäusern in Deutschland Entlastungsvereinbarungen durchgesetzt“ – für die meisten dieser Krankenhäuser gelte ebenfalls einer der Tarifverträge für den öffentlichen Dienst.
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