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Verdi kündigt Urabstimmung an: In den Berliner Kitas droht im Herbst ein unbefristeter Streik
Der Streit zwischen der Gewerkschaft und dem Berliner Senat verschärft sich. Im Herbst könnte es einen unbefristeten Streit bei den landeseigenen Kitas geben.
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In den 280 landeseigenen Kitas drohen unbefristete Streiks. Die Gewerkschaft Verdi kündige am Freitag an, dass es Anfang September eine Urabstimmung darüber geben soll. Damit verschärft sich der Streit zwischen Gewerkschaft und Berliner Senat.
Der Senat sei nicht bereit, mit der Gewerkschaft in „konstruktive Verhandlungen einzutreten“, begründet Verdi den Schritt. Deshalb habe die Tarifkommission, in der pädagogische Fachkräfte aus allen fünf Kita-Eigenbetrieben vertreten sind, nun eine Urabstimmung beschlossen. Wenn 75 Prozent der Erzieher:innen dafür stimmen, kann die Gewerkschaft zu einem unbefristeten Streik aufrufen.
„Die breite Beteiligung an unseren Streiks hat gezeigt, dass wir nicht länger bereit sind, dabei zuzusehen, wie die Kita-Krise durch den Senat ausgesessen wird“, wird Ulrike Schulz, pädagogische Fachkraft in einem Kita-Eigenbetrieb, in der Mitteilung zitiert. „Es wird Zeit, dass die Zuständigen im Senat endlich ihre Verantwortung übernehmen und mit uns in konstruktive Verhandlungen eintreten.“
Verdi-Chefin Andrea Kühnemann sagte, noch sei genug Zeit, um zu einer konstruktiven Lösung zu kommen. „Ich appelliere an den Senat und die den Senat stellenden Parteien, endlich ihrer Verantwortung gerecht zu werden und sich nicht mehr hinter vermeintlichen formellen Problemen zu verstecken“, so Kühnemann.
Die Gewerkschaft Verdi hatte in den vergangenen Wochen und Monaten mehrfach die fünf landeseigenen Kita-Träger bestreikt. Die rund 280 sogenannten Eigenbetriebe beschäftigen rund 7000 Menschen. Verdi kämpft für Arbeitsentlastung für Kita-Erzieher:innen, unter anderem durch kleinere Gruppengrößen.
Der Senat lehnt Verhandlungen ab mit dem Argument, dass die Forderungen an die Tarifgemeinschaft der Länder gerichtet werden müssten. Berlin als einzelnem Bundesland drohe andernfalls der erneute Ausschluss aus dem Bündnis.
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