
© Jörg Carstensen/dpa
Vergleichsweise ruhige Halloween-Nacht in Berlin: Polizei löst Party auf – Gast attackiert und verletzt Beamten
In den vergangenen Jahren flogen an Halloween oft Böller, Flaschen oder Eier. Nach der diesjährigen Nacht zieht die Polizei eine erste positive Bilanz. In Kreuzberg eskalierte die Auflösung einer Party.
Stand:
Die Halloween-Nacht ist in Berlin einer ersten Einschätzung der Polizei zufolge ohne größere Störungen verlaufen. Es sei verstärkt Feuerwerk gezündet worden und es habe die ein oder andere Ansammlung gegeben, sagte ein Sprecher am Morgen. Insgesamt sei es jedoch eine relativ ruhige Nacht gewesen.
Wegen Ausschreitungen und Vorfällen mit Pyrotechnik in der Halloween-Nacht im vergangenen Jahr war die Polizei auch in diesem Jahr wieder mit erhöhter Präsenz im Einsatz. Mit den zusätzlichen 850 Einsatzkräften wollte sie frühzeitig Konflikte verhindern.
Party-Besucher verletzt Polizisten am Ohr
Bei dem Versuch, eine Party aufzulösen, ist ein Polizist von einem jungen Mann in Kreuzberg angegriffen worden, wie die Berliner Polizei mitteilte. Der Beamte wurde demnach ins Gesicht geschlagen und an seiner Uniform gezerrt.
In einer Wohnung in der Waldemarstraße fand gegen 3 Uhr eine „lautstarke Feier“ statt, weswegen Nachbarn die Polizei riefen, hieß es. Die Beamten forderten die Besitzerin der Wohnung auf, die Party aufzulösen.
Offenbar missfiel dies einem der Gäste: Der 23-Jährige versuchte, einen Polizisten in die Wohnung zu ziehen. Er schlug dem Beamten mit der flachen Hand ins Gesicht und zerrte an dessen Schutzweste. Der Polizist erlitt eine Verletzung hinter dem Ohr, konnte seinen Dienst aber fortsetzen.
Die Einsatzkräfte holten den 23-Jährigen aus der Wohnung. Dabei habe er erheblichen Widerstand geleistet, zudem hätten die anderen Gäste der Party versucht, seine Festnahme zu verhindern. Zur Unterstützung wurde eine Polizeihundertschaft hinzugerufen. Letzten Endes räumten die Einsatzkräfte die Party und brachten den 23-Jährigen auf eine Wache, aus der er später wieder entlassen wurde.
Unvermittelter Angriff auf Polizisten in U-Bahnhof
Bei einem Zwischenfall am U-Bahnhof Warschauer Straße zu früherer Stunde wurden Einsatzkräfte ebenfalls von einem jungen Mann angegriffen. Als die Polizisten gegen 23.30 Uhr den U-Bahnhof betraten, attackierte ein 23-Jähriger einen Beamten unvermittelt mit einem Schulterstoß, wie es hieß.
Die Einsatzkräfte wollten den Mann zur Rede stellen, woraufhin er aggressiv wurde und versuchte, sie zurückzustoßen. Anschließend nahmen sie den 23-Jährigen fest, wogegen er ebenfalls „erheblichen Widerstand“ leistete. Sie brachten den Mann auf eine Polizeiwache, wo ihm Blut entnommen wurde. Danach konnte der 23-Jährige gehen.
Zwei Minderjährige festgenommen
Einen größeren Vorfall gab es zudem im Märkischen Viertel in Reinickendorf: Zwei Minderjährige wurden festgenommen, die Pyrotechnik beziehungsweise einen mutmaßlich selbstgebastelten Sprengkörper bei sich trugen.
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Wegen der von dem Gegenstand ausgehenden Gefährdung waren Spezialkräfte des LKA im Märkischen Viertel vor Ort, teilte die Polizei auf der Onlineplattform X mit. Die vorhandene Sprengstoffmenge hätte nach Einschätzungen der Experten schwere Verletzungen verursachen können.
„Das ist extrem gefährlich“, sagte eine Sprecherin dem Tagesspiegel. Wäre der Gegenstand in die Luft gegangen, hätte das Personen im Umfeld einen Arm kosten können und zu schweren Verletzungen im Gesicht führen können, sagte sie. Der 13- und der 14-Jährige sollten am Abend ihren Eltern übergeben werden.
Die Polizei patrouillierte am Freitagabend insbesondere in bekannten Brennpunkten: neben dem Märkischen Viertel in der Gropiusstadt (Neukölln) und dem Nahariyakiez (Tempelhof-Schöneberg). In Gropiusstadt war es am Abend verhältnismäßig ruhig. Nur vereinzelt gingen einige Böller hoch, berichtete ein Tagesspiegel-Redakteur.
Im vergangenen Jahr war es in der Halloween-Nacht zu zahlreichen Zwischenfällen gekommen, teilweise mit brennenden Barrikaden sowie Angriffen auf Polizisten und Feuerwehrleute. 132 Personen wurden festgenommen und 23 Verfahren eingeleitet – unter anderem wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung. Zwei Einsatzkräfte wurden verletzt. (mit dpa)
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