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Der neue Regio der Bahn kommt von Bombardier.

© Deutsche Bahn/promo

Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg: Mehr Züge Richtung Ostsee

Der RE 5 nach Rostock ist oft überfüllt, die Nachfrage steigend. Der VBB will mit zusätzlichen Fahrten reagieren.

Neue Züge braucht das Land. Auf die steigende Nachfrage mit oft rappelvollen Wagen will der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) mit zusätzlichen Fahrten in den Hauptverkehrszeiten reagieren. Schon im nächsten Jahr hofft man, solche Angebote gen Ostsee machen zu können. Die Bahn suche deshalb bundesweit Lokomotiven und Wagen, die woanders nicht mehr benötigt werden, aber noch gut in Schuss seien, sagte der Marketingchef der Region, Jörg Werner, am Montag. Neue Fahrzeuge sind nicht in Sicht; zuletzt hat die Bahn fünf neue Doppelstock-Triebwagen, Twindexx genannt, erhalten.

Seit April sind vier Züge auf der Linie RE5 nach Rostock im Einsatz

Und der Kauf hatte es in sich. Geliefert werden sollten die Züge bereits Ende 2014. Ausgeliefert hat sie der Hersteller Bombardier, dessen Hauptsitz in Berlin ist, vom Herbst 2017 bis Mai 2018. Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hatte die Züge im Dezember 2017 zugelassen. Nach ausgiebigen Testfahrten setzt die Bahn vier Züge nun seit April regelmäßig auf der Linie RE 5 nach Rostock ein.

Aber es müsse noch nachgebessert werden, sagte der Leiter Produktion der Region Nordost der Bahn, Bernd Schniering. Änderungen seien bei der automatischen Klimaanlage, dem Diagnosesystem für Fehler im Zug sowie vor allem bei der Steuerung der sogenannten Schiebetritte an den Türen erforderlich. Diese fahren vor dem Öffnen der Türen automatisch aus, um den Spalt zwischen Fahrzeug und Bahnsteig zu überbrücken. Weil auf dem Stralsunder Ast der RE 5 auf vielen Stationen die Bahnsteige niedriger als die meist üblichen 55 Zentimeter seien, könnten sich Fahrgäste an den ausfahrenden Tritten verletzen, sagte Schniering. Deshalb müsse die Steuerung so angepasst werden, dass die Triebfahrzeugführer das Ausfahren abstellen können. Zusätzliche Werkstattaufenthalte seien für die Umbauten nicht erforderlich.

Die neuen Züge erreichen Tempo 160

Ansonsten lobte Schniering die Spurtkraft der Triebwagen mit der Baureihenbezeichnung ET 445. Sie erreichen Tempo 160 und speisen beim Bremsen Energie zurück ins Netz. Bis zu fünf Wagen bilden einen Zug. Er hat dann 504 Sitzplätze und von April bis Oktober Raum für rechnerisch 72 Fahrräder. In diesem Zeitraum wird ein Fahrradwagen mit allein 36 Plätzen eingesetzt.

Steckdosen gibt es in allen Fahrgasträumen; der Einbau von W-Lan ist vorbereitet, vom VBB bisher aber nicht bestellt.

Die neuen Züge vergrößern den Bestand aber nur vorläufig, denn die Bahn muss umgekehrt uralte Garnituren abstellen, wenn diese nicht mehr wirtschaftlich unterhalten werden könnten, sagte Schniering. Und davon gibt es auch reichlich.

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